Fall Of The Leafe "Aerolithe" / VÖ 17.08.2007

 

 

Kaum zu glauben, dass Fall Of The Leafe mal als Melodic-Death-Band angefangen haben sollen. Aus dem einen oder anderen Riff mag man diesen Hintergrund noch heraus hören können ("Look Into Me"), aber in erster Linie ist "Aerolithe" für mich Rock mit Gothic-Einschlag und etwas kräftigeren Gitarren. Das muss natürlich nichts Schlechtes sein, wenn man mal bedenkt, was für wunderbare und ergreifende Alben beispielsweise Katatonia erschaffen haben, indem sie sich, bewusst ein Stück weit mit ihrer früheren Stilistik brechend, auf leicht nachvollziehbare, melodieorientierte Songs konzentriert haben.

 

Von deren Magie jedoch sind die hier zu bewertenden Finnen doch ein ziemliches Stück entfernt. Die Melodien sind sicher angenehm und eingängig, aber sie sind nicht geeignet, wirklich zu berühren. Die Arrangements sind durchdacht, aber weder übermäßig innovativ noch von unwiderstehlicher atmosphärischer Dichte. Auch wenn insbesondere die Gitarren an vielen Stellen sehr ansprechend eingesetzt sind (ich mag die cleanen Leads, wie sie etwa in der Strophe von "Graceful Retreat" auftauchen), haben die Songs unterm Strich nicht die Substanz, um den Hörer wirklich zu fesseln. Das mag auch daran liegen, dass sich die einzelnen Stücke untereinander durch eine gewisse Gleichförmigkeit auszeichnen und die Abwechslung auf der Strecke bleibt. "Aerolithe" ist sehr gut geeignet zur angenehmen Nebenbei-Berieselung, aber es ist kein Album, in dem man versinken könnte oder das einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen vermag.

 

Florian Gothe – www.sounds2move.de / 12.08.2007