Falkenbach „Tiurida“ / VÖ 28.01.2011

 

 

Geschlagene 6 Jahre mussten Falkenbach Anhänger auf neues Material von Vratyas Vakyas warten. In diesen 6 Jahren seit Veröffentlichung von „Heralding - The Fireblade“ im Jahre 2005 ist in der Welt und drum herum viel geschehen.

 

Im Hause Falkenbach scheint die Zeit jedoch größtenteils stehen geblieben zu sein. Ob das nun gut oder schlecht ist, ist sicherlich diskussionswürdig, aber Falkenbach stehen nach wie vor für epischen, atmosphärischen und sehr melodischen Metal, der sowohl von der sicherlich schönen Stimme  Vratyas Vakyass als auch von dessen Kreischorgan getragen wird. „Tiurida“ besteht aus 6 Songs + Intro, die sich über ca. 40 Minuten verteilen. „…Where His Ravens Fly“ ist so ein schönes melodisches Stück Musik. Erhabene Momente, die interessante Klangwelten und faszinierende Landschaftsbilder vor dem geistigen Auge des Hörers erschaffen. Das Tempo bewegt sich in mittleren Gefilden, denn nur so können sich die zahlreichen Melodien entfalten. „Time Between Dog And Wolf“ klingt etwas energischer und aggressiver, auch wenn das Tempo eher verhalten ist. Getragene „aaaaaaaaa“-Chöre dürfen nicht fehlen. Gegen Ende des Stückes, bei dem es ein feines Solo auf die Ohren gibt, wird das Tempo etwas erhöht und die Doublebass bildet das klangliche Fundament. „In Flames“ ist keine Hommage an die Emo Kapelle aus schwedischen Landen, sondern ein 8 minütiges instrumentales Lied. Es klingt einfach nur schön, zuweilen episch.

 

Aller Lobhudelei zum Trotze hätte ich es mir dennoch gewünscht, dass Falkenbach ihr grundlegendes Liederfundament etwas dynamischer gestalten und nicht permanent im mittleren Tempobereich verweilen. Ich kann mir vorstellen, dass die Musik mindestens genauso gut funktioniert, wenn Vratyas Vakyas etwas dynamischer agiert. Versteht mich nicht falsch, die Musik ist sehr detailverliebt, vielfältig und hochwertig, aber es mangelt etwas an Dynamik.

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 14.01.2011