Falchion – “Chronicles of the Dead“ / VÖ 26.09. 2008

 

 

Wenn der Viking/Pagan-Metal demnächst einen grausamen Übersättigungstod stirbt, so dürften ein paar Jungs aus Lahti (Finnland) eine nicht gerade geringe Mitschuld tragen. Es reicht wohl nicht, dass die derzeit sehr angesagten Korpiklaani gefühlte drei Alben pro Jahr auf den Markt schmeißen, nun ist auch noch deren Akkordeon-Spieler Juho Kauppinen mit dem zweiten Album seines Seitenprojekts Falchion am Start. Unterstützt wird er dabei von seinem Bandkollegen Matti Johansson am Schlagzeug sowie den weitgehend unbekannten Musikern Miikka Tulimäki (Gitarre) und Janne Kielinen (Bass). Juho selbst lässt das Akkordeon bei Falchion weitestgehend ruhen und konzentriert sich auf seine Aufgaben als Sänger und Gitarrist.

 

Denn auf „Chronicles of the Dead“ erwartet den Hörer keine folkige Party- und Saufmusik, sondern eher ernster melodischer Pagan-Death-Metal. Im Vordergrund steht eindeutig die Gitarrenarbeit. Eigentlich werden ständig Melodien dargeboten, die zum Glück nur selten ins Dudelige abgleiten. Leiter entfalten die Stücke keinen großen Wiedererkennungswert und bei den vielen Melodien ist kaum eine dabei, die sich irgendwo im Schädel festsetzt. Auch der Gesang kann keine Akzente setzen und klingt wie bei jeder anderen x-beliebigen Band dieses Genres. Sicherlich ist „Chronicles of the Dead“ nicht so schlecht, wie es sich jetzt anhört. Mit „Dying Dreams“ und „Evolution In Reverse“ sind den Finnen sogar zwei richtig gute epische Pagan-Stücke gelungen, welche auch den alten Ensiferum (wenn man sich das Keyboard wegdenkt) oder den Vorreitern Mithotyn zur Ehre gereicht hätten. Alles in allem ein solides Album, mehr aber auch nicht.

 

Alexander Dontscheff - www.sounds2move.de / 03.10.2008