Eyes Set To Kill “Masks” / VÖ 27.09.2013

 

 

Wenn man dem Pressetext Glauben schenkt, fällt man in ein leichtes Staunen. Ganze zehn Jahre Bandgeschichte haben Eyes Set To Kill aus Arizona bereits vorzuweisen, mit „Masks“ geht bereits Studioalbum Nummer 5 an den Start. Faszinierend....und erschreckend zugleich. Wobei – in Anbetracht dessen, dass man sich gerade für den aktuellen Silberling dazu entschlossen hat, stiltechnisch mehr Cleanvocals als Screamgebrülle einzubauen, bin ich doch mehr als erleichtert. Aber die Platte ist doch Metalcore?

 

Zum Teil. Klar, bedient man sich Klischees, sicherlich driftet man schnell mal in Genretypisches ab, aber nichtsdestotrotz gibt es da etwas Undefinierbares, dass Eyes Set To Kill von der breiten 08/15-Metalcore-Breimasse absetzt. Vielleicht die Kombination der zwei Gesangfarben? Die eine poppig-süß und beinahe schon zerbrechlich – irgendwo zwischen In This Moment, Flyleaf, Guano Apes und Evanescence – und die andere herrlich schön charmant und trotzdem mit der nötigen Dynamik – ganz im Stile von Bullet For My Valentine und Bring Me The Horizon. Stark finde ich das Auftreten mit 13 Songs im Gepäck, schwach jedoch, dass bei ca. zwei Dritteln der Scheibe die Luft raus ist. Da hätte man auch sagen können „zehn Songs, aber die dafür mit Vollgas“. Man bekommt schnell den Eindruck, dass man Ähnliches doch schon einmal gehört hat.

 

„Masks“ kommt in Sachen Produktion wirklich einwandfrei daher. Sauber abgemischt, wunderbar in Einklang gebracht, keine Mankos. Weiterentwickelt hat sich das Gespann aus Arizona definitiv. Einzig und allein ist eben, dass genau diese Maske bei vereinzelten Songs einfach zu fehlen scheint („Haze“, „Where I want to be“). Vorsichtig daher dümpelnd und nicht 100 Prozent in eine Richtung gehend. Dafür kommen Brecher wie „Killing in your Name“, „Infected“ oder „True Colors“ einfach derbe fett daher. Von dieser Sorte auf der nächsten Platte bitte mehr oder genau dort anknüpfen.

 

Vanessa Vogl – www.sounds2move.de