Extrema „Pound for Pound“ / VÖ 22.05.2009

 

 

 

Die Italo-Metaller Extrema waren so etwas wie die kleine Überraschung auf der letztjährigen Death Angel Europatour. Zuvor auf breiter Basis noch ein eher unbeschriebenes Blatt, konnten die Mailänder im vergangenen Jahr viele Lorbeeren für ihre engagierten Shows und überzeugenden Songs einfahren. Mit entsprechend erhöhter Aufmerksamkeit schaut man jetzt gen Süden, von wo aus sich „Pound for Pound“ auf den Weg macht, den guten Eindruck möglichst zu bestätigen.

 

Und das gelingt dem bereits 1986 gegründeten Quartett auf seinem erst fünften abendfüllenden Longplayer auch über weite Strecken. Handwerklich und kompositorisch geht alles in Ordnung, Gianluca Perotti ist zwar nicht der allerbeste Sänger auf dieser Erde, meistert aber klaren Gesang, Shouts und Grunts durchgehend solide und ohne nennenswerte Schwachstellen. Wer Extrema noch nicht kennt, der möge sich zur ganz groben Orientierung einen Crossover aus Thrash Metal der Marke Sepultura („Selfishness“), vereinzelten, unterschwelligen RHCP Funk-Rock-Elementen, die eine oder andere Rock N Roll-Nuance und Groove-Elementen in bester Pantera-Tradition („For the Sake of our Children“, „Fat Liars“) vorstellen. Das Ganze wurde stimmig, sinnvoll und absolut hörbar und homogen verflochten, womit Extrema auch gleich einen recht eigenen Sound vorweisen können. „Pound for Pound“ punktet mit 13 Songs, von denen keiner ein wirklicher Ausfall ist, aus deren Reihen sich allerdings auch keine Übernummer all zu schnell aufdrängt. Wer den oben beschriebenen Mix einmal antesten möchte ist angehalten umgehend ein Ohr zu riskieren, denn schlecht ist das hier gebotene nun wirklich nicht. Ein Album muss nicht immer einen fanatischen Euphoriesturm auslösen, um für gut befunden zu werden. „Pound for Pound“ ist hierfür ein gutes Beispiel.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 17.06.2009