Exilia „Nobody Excluded“ / VÖ 21.07.2006

 

 

Was macht man als Newcomer, wenn man ein Debüt veröffentlicht, das sich nicht nur mehr als akzeptabel verkauft, sondern auch ein Video („Stop playing God“) abwirft, das auf den Musiksendern rauf und runter läuft? Im Optimalfall touren bis die Schwarte kracht. So geschehen bei den Mailändern Exilia. Ende 2005 war dann aber Schluss mit lustig, denn irgendwann muss auch mal ein neuer Longplayer her. Dieser hört auf den Namen „Nobody Excluded“ und kommt in Kürze in den Handel.

 

Wer vorab das Video zu „Kill Me“ gesehen hat, der wird vermutlich denken, dass bei Exilia alles beim Alten bleibt. Heißt im Klartext: Satter, zeitgemäßer Crossover, der seinen speziellen Stempel vom rauen Organ der Sängerin Masha aufgedrückt bekommt. Mit dieser Einschätzung liegt man allerdings nicht uneingeschränkt richtig. Exilia legen zwar über große Strecken weiterhin das Hauptaugenmerk auf ihren bekannte Power, lassen sich aber auch hier und da in andere musikalische Gefilde gleiten. So etwa mit der angedachten 2. Single „Your Rain“, einer Akustik-Ballade, bei der Masha sich stimmlich von ihrer gefühlvollen Seite zeigt. Auf Hüpf-Hymnen muss natürlich auch auf „Nobody Excluded“ keiner verzichten, das beweisen u.a. „Speed of Light“ und „In a Coma“. Mit Ale Lera am Schlagzeug hat die Band zudem einen Neuzugang in ihren Reihen, der nicht nur dynamisch, sondern auch mit feinem Groove trommeln kann (siehe „No Colours“). Zudem zeigen Exilia sich auch lyrisch gereift und vor allem abwechslungsreicher. Die auf dem Debüt und den Singles doch recht abgenudelte „Ich bin ein Außenseiter, aber ihr kriegt mich nicht klein“-Attitüde ist merklicher Abwechslung gewichen.

 

Eingängige Melodien konnten Exilia bekanntlich schon immer schreiben und das hat sich auch auf ihrem Zweitwerk nicht geändert. Der Schnitt nach vorne ist in meinen Augen deutlich zu erkennen und mit „Nobody Excluded“ dokumentieren Exilia selbigen auch. In Sachen Crossover muss die Band spätestens jetzt zur unbestrittenen Eliteliga gezählt werden.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 18.07.2006