Ex Deo „Caligvla“ / VÖ 31.08.2012

 

 

 

Die kanadisch-römischen Legionäre sind zurück! Wie vor drei Jahren hat sich Frontsau Maurizio Iacono wieder in die Rolle verschiedener Akteure der römischen Geschichte gestürzt. Und wie auf dem Erstling „Romulus“ geht damit eine angenehme Epik einher, die auf „Caligvla“ sogar noch ausgebaut wurde. Wie, das erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.

Auf „Caligvla“ wurde nämlich erstens das Tempo gedrosselt – es gibt jetzt z. B. mehr langsam stampfende Songs zu hören. Im Lichte der Tatsache, dass lediglich der Keyboarder nicht auch bei Kataklysm tätig ist, stellt sich die Frage, ob die Tempodrosselung eine Maßnahme war, um den Sound etwas mehr von genannter Erstband abzuheben. Wie dem auch sei – zumindest am Riffing lässt sich die Kataklysm'sche Handschrift immer noch erkennen. Abgesehen davon lebt das Album nicht zuletzt auch von den gelungenen Tempowechseln. Die zweite Veränderung, die es auf das neue Werk geschafft hat, ist der vermehrte Einsatz von Bläser-, Streicher-, Orgel- und Gesangssynthies, die nun deutlich mehr Platz einnehmen – gut so! „Caligvla“ lebt nämlich zu einem guten Teil von der Atmosphäre. Und diese wiederum profitiert ordentlich von den dominanten Synthies, welche dafür sorgen, dass die Soundkulisse ständig römisch angehaucht bleibt, auch dann, wenn das Riffing mal ganz ordinär todesmetallisch ist. Apropos Riffing: Auch auf „Caligvla“ zeigen die Nordamerikaner wieder ein Gespür für nette Melodien und Licks. Ein Glück, dass da diesmal auch die Produktion mitziehen kann. War nämlich der Sound auf „Romulus“ noch arg steril und komprimiert, kommt das Ganze auf „Caligvla“ organischer und differenzierter daher.

Kurz: „Caligvla“ ist ein Album, an dem nicht nur an der römischen Geschichte Interessierte Gefallen finden dürften, sondern alle, die auf symphonischen Death Metal nicht gleich allergisch reagieren.

Richard Hänzi - www.sounds2move.de