Excalion „Primal Exhale“ – Plattenkritik / VÖ 08.08.2005

Die sechs Jungs von Excalion stammen aus Finnland und wie so viele andere Metal Bands dieses Landes haben auch sie sich dem Melodic (Power) Metal verschrieben. So überrascht es denn auch nicht, dass die Band früher, als sie noch zu wenige eigene Songs hatten, live oft und gerne Stratovarius coverten und auch den einen oder anderen Nightwish-Song als Instrumental spielten. Direkt mit diesen vergleichen kann man Excalion auf ihrem Debüt „Primal Exhale“ jedoch nicht, auch wenn der Eindruck, den Stratovarius hinterlassen haben, unverkennbar ist. Excalion sind einfach weniger Hochglanzband, gehen rockiger, erdiger zur Sache.

Zu diesem Eindruck trägt auch Sänger Jarno Pääkkönen bei, dessen Stimme nicht so poliert sondern durchaus etwas rauh klingt und der nur selten in Eunuchenhöhen vorstösst. Die Songs sind allesamt ganz gut gelungen, grosse Durchhänger gibt es nicht, dafür mit „A Moment In The Spotlight“ einen echten (radiotauglichen) Ohrwurm. Ebenso wie die Songs gehen auch die Leistungen sämtlicher Musiker völlig in Ordnung, einzig der Keyboarder und Bandkopf Jarno Myllyvirta begeht einen gewaltigen Fehler: er klingt wie 90% der anderen finnischen Tastendrücker auch. Sowieso wird man das Gefühl nicht los, dass alle finnischen Keyboarder dieses Genres ein- und dieselben Sounds verwenden. Nun wäre das nicht mal so tragisch, wenn Excalion denn ansonsten ein eigenständiges Gesicht hätten, aber auch das ist leider nicht der Fall.

So bleibt „Primal Exhale“ ein Album dessen Besitz nicht unglücklich macht. Glücklich aber auch nicht.

Bernhard Balmer – www.sounds2move.de / 04.11.2005