Evroklidon "The Flames of Sodom" - Plattenkritik / VÖ 13.09.2005
True Black Metal bei dem christliche Texte zum Besten gegeben werden, das ist wohl etwas
das nicht widersprüchlicher sein könnte. Dennoch liegt mir nun mit "The Flames of Sodom" solch eine CD vor, auf der
genau dieser Widerspruch zelebriert wird.
Aus der Ukraine beehren uns also Evroklidon mit ihrem rasenden Black Metal, wobei
Frontgrunzer und Gitarrist Artaaroth alias Artyom Stupak durchaus kein unbeschriebenes Blatt in der Christlichen Metal Szene ist.
So zupfte er bis ins Jahr 2004 die Gitarrensaiten bei der Christlichen Pagan Metal Band
Holy Blood, wobei er diesen
Posten zugunsten seiner Band Evroklidon schlussendlich aufgab. Und so legt der gute Herr mit "The Flames of Sodom"
also das Debüt seiner Band vor, wobei sich das ganze gar nicht so stark von den wirklichen Truen Black Metal Scheiben unterscheidet.
Denn wüsste man nicht dass christlich angehauchte Texte vorgetragen werden, könnte man auch eine stinknormale Black Metal Gruppe
am Werke wähnen. So ist die Produktion scheppernd und roh gehalten, während die Songs mit dem größtmöglichen Aggressionslevel
nach vorne peitschen und sich Artaaroth, die Lunge aus dem Leibe kreischt. Dabei ist das ganze zwar Handwerklich Solide
umgesetzt, wird auch auf eine gewisse Abwechslung geachtet, aber dennoch mag keine richtige Begeisterung aufkommen. Für das
fehlt es dem Album an den nötigen Momenten, an Augenblicken die einen wirklich mitreisen und nicht mehr loslassen. Zwar wird
man als Genre Fan sicherlich nicht schlecht Unterhalten, können Songs wie "Legends of Old Man - Wisdom of Ancient"
oder auch "Spiritual Battle" sicherlich den einen oder anderen Nacken brechen. Aber im direkten Vergleich mit der
Konkurrenz, kann man Evroklidon nur einen unteren Platz im Mittelfeld zusprechen.
Fans von Truen Black Metal, die sich an einer christlichen Ausrichtung nicht stören, können
durchaus Mal ein Ohr riskieren. Da mit diesem Album zwar nichts berauschendes, aber auch nichts Schlechtes dargeboten wird.
Evroklidon haben mit "The Flames of Sodom" ein Album eingeprügelt, das man sich anhören kann, aber das leider
auch keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.