Everlast "The Life Acoustic" / VÖ 30.08.2013
Gutes
Timing, Herr Schrody. Mit seinem neuen Scheibchen "The Life Acoustic"
ist Erik Francis Schrody alias Everlast nämlich genau zur richtigen
Zeit am richtigen Ort. Auf dieser Platte präsentiert sich der
wandelbare Künstler von seiner bis aufs Minimum reduzierten Seite und
kredenzt uns zwölf Akustiktracks, die er nur an der Lagerfeuergitarre
intoniert, hin und wieder kommt auch noch ein Keyboard hinzu. Die
Stücke sind alle mehr oder minder bekannt und wurden irgendwann im
Laufe der Karriere des Künstlers schon einmal veröffentlicht, flogen
nach dessen Ansicht bisher aber ziemlich unter dem Radar der
Zuhörerschaft, weshalb Everlast ihnen nun neues Leben einhaucht.
Zur
rechten Zeit kommt "The Life Acoustic" deshalb, weil diese Platte
gerade jetzt in der Hitze des Hochsommers für die richtige akustische
Untermalung sorgt. Wer nach einem schweißtreibenden Tag noch unter
freiem Himmel und in gemütlicher Runde zusammensitzt, während langsam
die Nacht hereinbricht, wird schnell feststellen, dass zum Beispiel das
schwermütige "Weakness" die Stimmung des Augenblicks perfekt
einzufangen vermag. "Lonely Road" ist noch so eine Nummer, die an einem
gemütlichen Lagerfeuer gedämpft aus einem kleinen Radio kommen könnte,
während man gedankenverloren dem Flammenspiel zuschaut. Für einen
schönen Groove sorgte zwischendurch das schweinecoole "Black Jesus",
und mit "Jump around" ist zum Abschluss sogar noch ein richtiger
Gassenfeger auf "The Life Acoustic" vertreten, quasi der einzige Song
in dieser Zusammenstellung, der auch vorher schon ein Hit war. Im
Original erschien die Nummer bereits 1992 auf dem selbstbetitelten
Debüt von House of Pain, erneute Berühmtheit erlangte sie unter anderem
als Live-Coverversion bei Limp Bizkit (wo Everlasts H.o.P.-Kollege DJ
Lethal an den Turntables steht) und auf dem Soundtrack diverser Filme,
darunter "Rush Hour" und "Black Hawk Down" oder aber in diversen TV
Serien ("My Name is Earl", "Gilmour Girls", "New Girl"...). Wer mag,
kann "Today", "Broken", "Children's Story" (inkl. Mini-Tribute an
Blackstreets "No Diggity") und Co. natürlich auch prima nachmittags am
See auflegen oder dem Teil im Auto die eine oder andere Runde gönnen.
"The Life Acoustic" ist mal wieder der Beweis, dass weniger nicht
selten mehr sein kann - zumindest wenn es richtig gemacht ist. Und das
ist hier der Fall, denn es geht zu jeder Zeit unaufgeregt und
authentisch zu, Everlasts Reibeisenstimme tut ihr übriges, um dieses
Album so leicht wie eine Sommerprise erscheinen zu lassen. Schönes
Ding!
Markus Rutten - www.sounds2move.de