Evergrey „A Night to
Remember“ (Live) – Plattenkritk / VÖ 14.03.2005
Wenn eine Band einen knapp 160 Jahre alten Konzertsaal
anmietet um dort ein Konzert zu spielen, welches für die Ewigkeit konserviert
werden soll und dazu noch Fans aus der ganzen Welt eingeflogen werden um diesem
denkwürdigen Abend beizuwohnen dann ist das durchaus etwas besonderes. Das
dachten sich auch die alten Schweden von Evergrey, welche genau diesen Aufwand
betrieben haben um „A Night to Remember“ im Göteborger „Storan Theater“
aufzuzeichnen.
Für jeden, der den (mehr oder minder langen) Weg nach Göteborg
auf sich genommen hat wurde natürlich auch anständig was geboten.
Beispielsweise wurden die Tracks „Harmless Wishes“ und "Essence of Coviction“
vom aktuellen „The Inner Circle“ Album zum ersten Mal Live präsentiert. Das
grandiose Instrumentalstück „When the Walls go Down“, ebenfalls vom
aktuellen Album eröffnete den zweiten Teil des an diesem Abend dargebotenen
Best-of Programms. Dabei ließen sich Evergrey von einem Streicherquartett
unterstützen, was den Song natürlich noch authentischer macht. Apropos Gäste:
Die Prog Ballade „For every Tear that Falls“ holte sich Sänger Tom Englund
stimmgewaltige Unstützung aus der eigenen Familie – nämlich seine Frau
Carina.
Wie erwähnt kommt die Setlist dieses Doppelalbums, welches
im Sommer auch auf DVD erscheinen wird, einem Greatest Hits Programm gleich,
welches jede Schaffensphase der skandinavischen Prog Metaller abdeckt und unter
anderem „More Than Ever“, „Solitude Within“, „Blackened Dawn“, die
Ballade „Waking up Blind“ sowie die Hymnen „A Touch of Blessing“ und „Recreation
Day“ zu bieten hat. Bei Live-Alben stellt sich natürlich immer die Frage ob
die Band nun wirklich keinen Ton verfehlt hat oder nun doch der Computer etwas
nachgeholfen hat (was keine Schande wäre). Wer Alben wie Dream Theaters „Live
in Budokan“ mag, der wird auch an dieser Scheibe seine helle Freude haben,
denn geboten wird intelligenter Progressive Metal, der mal melodisch mal düster,
dabei aber immer atmosphärisch und anspruchsvoll daher kommt.
Markus Rutten – www.sounds2move.de
/ 11.03.2005