Eric Fish "Gegen den Strom" / VÖ 02.03.2007

Eric Fish ist unbestritten ein Charakterkopf, eine Szenengröße, die noch was zu sagen hat und sich dabei fern irgendwelcher platten Worthülsen bewegt. Egal ob nun als Frontmann der kultisch verehrten Subway to Sally oder auch im Alleingang unter seinem eigenen Namen. Und mit "Gegen den Strom" veröffentlicht Eric Fish nun sein zweites Soloalbum, das 2004 veröffentlichte Livealbum "Auge in Auge" nicht mitgerechnet, auf dem der geneigte Hörer erdige und direkte Akustik-Songs zu hören bekommt.

Genau genommen handelt es sich bei "Gegen den Strom" um ein musikalisch simples Akustikalbum, was aber gerade die Stärke dieses Werkes ausmacht. Denn dank der zurückhaltenden und wohlüberlegten Instrumentierung steht die Songkost auf "Gegen den Strom" ganz im Zeichen der Sangesstimme von Eric Fish, die bekanntermaßen über einen markanten und auch unverwechselbaren Klang verfügt. In Kombination mit den bodenständigen und aussagekräftigen Songtexten ergibt sich daraus ein durchaus gelungenes Hörerlebnis, mit dem Eric Fish zusätzlich beweist, dass er auch ohne seine Subway to Sally Kollegen zu überzeugen vermag. Als potenzielle Anspieltipps seien hierbei das eröffnete "Steh auf!", das nachdenkliche und doch so wahre "Reden", das anprangernde "Willst du wirklich?" oder auch das melancholische "Sonnenkalt" genannt. Im Großen und Ganzen gibt es somit an "Gegen den Strom" nichts auszusetzen, außer vielleicht, dass das Album ein wenig zu unspektakulär ausgefallen ist. Ein wenig mehr Pep in den Formulierungen, wie auch ein oder zwei schnellere Songs hätten dem Gesamteindruck sicherlich nicht geschadet, da so alles fast schon ein wenig bieder wirkt. Trotzdem wird wohl niemand ein Reinhören in diesen neusten Eric Fish Solostreich bereuen, da auf diesem Album der Inhalt vor der oberflächlichen Unterhaltung steht. Und das ist in meinen Augen schon alleine der Grund, wieso man sich mit "Gegen den Strom" länger auseinandersetzen sollte.

"Gegen den Strom" ist eine hörenswerte Angelegenheit, die nicht nur Subway to Sally und Eric Fish Fans gefallen könnte. Denn dieses Album ist auch für all jene was, die gerne auf inhaltsstarke und deutschsprachige Musik stehen.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 01.03.2007