Ensoph „Rex Mundi X-Ile“ / VÖ 27.02.2009

 

 

Metal mit starker elektronischer Schlagseite polarisiert seit jeher. Ensoph möchten ebenfalls polarisieren und spielen einen stark elektrolastigen Metal, der sich zuweilen recht vertrackt und unzugänglich präsentiert. Die Italiener erinnern dabei ganz entfernt an das Animatronic Album von The Kovenant. Allerdings gestaltet sich die Musik Ensophs deutlich komplexer.

 

Das Intro „Evil Has Found A Servant“ kündigt schon recht überzeugend an, was den geneigten Hörer die nächsten 54 Minuten erwarten wird: Eine Musik, bei der Metal + Elektronik nahezu gleichberechtigt agieren und in einem progressiven Strudel aus vertrackten Songstrukturen, einer leichten avantgardistischen Note sowie tanzbaren Elementen münden. Ensoph verwenden zuweilen dezente Chöre sowie Female Vocals. Diese Mischung macht „Dance High & Shine, Shiva“ zu einem interessanten und kraftvollen Song, der alle stilistischen Elemente Ensophs vereint. „In Cinere Et Cillicio“ ist ein rein elektronischer Song, der sich durch seine fiese Hintergrundmelodie direkt in des Hörers Ohr und Hirn bohrt. So dynamisch, so flexibel und offen die Musik auch sein mag, aber die Schreivocals passen sich der Musik überhaupt nicht an. Leider ist der Kreischgesang zu eintönig. Vom Stile her erinnert mich die Stimme an Morgul. Wie dem auch sei, „The Whore & The Ashetist“ ist ein starker Song, der das positive Gesamtbild des Albums ergänzt.

 

Fakt ist: Für diese Musik muss man offen sein. Genregrenzen existieren hier nicht. Ensoph bewegen sich zwar grundsätzlich auf Gebieten, die schon andere Bands für sich beanspruchen, aber diese verhältnismäßig extreme Form ist mir relativ neu. „Rex Mundi X-Ile“ ist ein anstrengendes, aber auch gutes Album geworden.

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 06.03.2009