Ensiferum “Victory Songs“ / VÖ 27.04.2007

 

 

Drei Jahre ist es her dass die finnischen Vorzeige-Wikinger Ensiferum ihr letztes viel umjubeltes Studioalbum „Iron“ unter das Volk gebracht haben. Von der damaligen Besetzung sind heute allerdings nur noch Gitarrist und Hauptsongwriter Markus Toivonen sowie Keyboarderin Meiju Enho übrig. Von daher musste man auf das nun veröffentlichte Drittwerk sehr gespannt sein, zumal die im vergangenen Jahr in der neuen Besetzung veröffentlichte Mini-CD „Dragonheads“ eher den Zweiflern Wasser auf die Mühlen goss.

 

Doch diesen sollte nun mit „Victory Songs“ endgültig der Wind aus den Segeln genommen worden sein. Egal ob Viking-, Folk-, Pagan-, Power- oder was weiß ich für Metal, Ensiferum ziehen sich aus allen Schubladen das beste heraus und haben acht neue Schlachthymnen (plus Intro) vertont, um sie  unter das verzweifelt wartende Volk zu bringen. Ob kurze Kracher wie das dem finnischen Meergott gewidmete „Ahti“, Powersongs wie „Deathbringer from the Sky“ (mit Kai-Hansen-Gedächtnis-Gesang), folkige Stimmungshits („One more magic Potion“) oder die gänzlich im Klargesang gehaltene Hymne „Wanderer“, die fünf Finnen fahren wirklich alles auf, was eine mitreißende Metal-Scheibe benötigt. Auch die Liebe zum Detail mit unzähligen Gastmusikern und ungewöhnlichen Instrumenten (wo bekommt man sonst ein Banjo-Solo zu hören?) ist erneut ein hervorstechendes Merkmal. Höhepunkt des Albums ist das zehnminütige epische Meisterwerk „Victory Song“, welches das reguläre Album abschließt (auf dem Digi befinden sich noch die recht gelungene Uriah Heep Coverversion „Lady in Black“ und zwei kurze A -Capella  Auszüge aus „Wanderer“ und „Victory Song“). Cover, Promo-Fotos und Texte geben ein stimmiges Gesamtbild ab, wobei man natürlich das romantisierend kriegsverherrlichende Image nicht so ganz ernst nehmen sollte. Dies zeigt schon der auf der Digi enthaltene Videoclip vom Promoshooting, wo doch einige der Vorzeigekrieger ernste Schwierigkeiten hatten, ihre Schlachtrösser zu besteigen.

 

Alexander Dontscheff - www.sounds2move.de / 05.05.2007