Ensiferum „Dragonheads“ / VÖ 31.03.2006

Nachdem die EP „Dragonheads“ im heimischen Finnland schon seit einigen Wochen erhältlich ist kommt diese Folk Metal Zwischenmahlzeit nun auch hierzulande in die Läden. Ensiferum haben für ihre Anhängerschaft 5 eigene Stücke sowie ein Medley aus 3 finnischen Volkslieder zusammengeschustert um damit die Wartezeit auf das nächste Album zu verkürzen.

Diesen Zweck erfüllt die EP soweit. Besonders „White Storm“ hat alles, was Ensiferum auszeichnet und die Band zu einer so wuchtigen und mitreißenden Liveband macht. Janne Parviainen haucht dem Stück mit seinem dynamischen Drumming leben ein, der Gitarrensound ist fett und tolle Keyboardlinien machen den Songs zur Met-Hymne. Zum ersten mal ist auf dieser EP übrigens Nother Sänger Petri Lindroos als Gitarrist und Sänger auf einem Ensiferum Tonträger zu hören. „Warrior’s Quest“ überzeugt auf Anhieb nicht hundertprozentig, aber nach ein paar Durchläufen weiß man dieses zu großen Teilen gemächliche Stück, dass vor allem vom hymnischen, klaren Chorus und dem kurz aufflammenden Double-Base-Salven lebt, durchaus zu schätzen. Hingegen plätschert der Titelsong der EP trotz einprägsamer Gitarrenlinien mehr oder minder nur vor sich hin (und am Ohr vorbei), ohne dass der Zuhörer wirklich Gefahr läuft vom Hocker gehauen zu werden. Das ebenfalls wenig spektakuläre Instrumentalstück „Kalevala Melody“ braucht leider Gottes auch niemand und „Into Hiding“ leidet unter einem ähnlichen Phänomen, wie das Titelstück.

Halbgar präsentieren sich Ensiferum im neuen Line-Up (neben Petri Lindroos ist auch der Schemel hinter der Batterie neu besetzt worden) auf ihrem neuesten Output. Vielleicht hätte man die eine oder andere Idee besser verwerfen und ein paar Monate länger warten sollen, bis man genügend Material für einen weiteren Longplayer zusammen hat. An die Qualität des 2004er Albums „Iron“ kommt diese EP insgesamt leider nicht heran. Da ist auch der beliegende Sticker nur ein schwacher Trost.

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 29.03.2006