End of Green „The Sick’s Sense“ / VÖ 15.08.2008

 

 

 

Wenn es darum geht, Melancholie mit Eingängigkeit zu verbinden, dann war das letzte End of Green Album “Dead End Dreaming” schon nah an der Perfektion. Und auch das mittlerweile sechste Scheibchen „The Sick’s Sense“ ist nahezu makellos und zeigt eine Band, die langsam aber sicher auch über unsere Landesgrenzen hinaus einen Fuß auf den Boden bekommen sollte.

 

Denn dafür hat es bisher irgendwie nicht gereicht für die Band. Warum – das weiß niemand. Denn vor allem die beiden letzten Scheibchen der Schwaben, weniger doomig als der frühere Output des Quintetts, hatten es in sich und zudem fast ausschließlich Hits auf der kajalverschmierten Kante. Und diesbezüglich steht auch „The Sick’s Sense“ in nichts nach: „Let sleeping Gods lie“ berührt, „Sunday Mourning“ träumt, „Pain hates me“, „Killhoney“ und „Dead City Light“ treiben mächtig voran, ebenso wie die meisten anderen Songs auf „The Sick’s Sense“, das noch mehr rockt und rollt, als es der Vorgänger bereits getan hat. Und das ist gut so, denn wenn ich seichtes Geheule hören wollte, könnt ich mich auch von Lovex ins Kitsch-Nirvana zwirbeln lassen. Davon sind End of Green glücklicherweise weit entfernt, denn auch die Produktion ist nicht überambitioniert, sondern stellt sich stets in den Dienst der Sache. Eben diese Sache ist zumeist natürlich von den typisch gothischen Themen Liebe und Schmerz geprägt, allerdings auf wunderbar klischeefreie Art und Weise, was nach wie vor eines der Markenzeichen von End of Green darstellt. Oder kurz gesagt: End of Green machen dort weiter, wo sie mit “Dead End Hero” aufgehört haben – nämlich auf allerhöchstem Niveau!

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 12.08.2008