Empyrios "And The Rest Is Silence" / VÖ 29.01.2007
Woran erkennt man, dass es sich bei einem Album wie "And The Rest Is Silence" um ein extrem starkes Debütalbum handelt? Vielleicht
daran, dass das Songmaterial erstklassig ausfällt oder dass man von der Spielfreude schlichtweg weggeblasen wird? Aber vielleicht
auch daran, dass der Schreiberling dieser Zeilen sich beim anhören des Album schlicht und einfach fragt: "What the F***?"
Die aus Rimini (Italien) stammende Band Empyrios legt mit "And The Rest Is Silence" als ihr Debütalbum vor, auf dem es vor
progressiven Tempowechseln, nackenbrecherischen Songpassagen und ohrwurmartigen Hooklines geradezu wimmelt. Dabei ist es fast nicht
zu glauben, dass es Empyrios erst seit dem Jahre 2001 gibt und in dieser Zeit auch nur ein Demo veröffentlicht hat, da die Band mit einem hoch
stehenden Können musiziert und gleichzeitig jeglichen (Anfänger-)Fehlern
ausweicht. Dabei erinnert die dargebotene Musik oft an die
von Evergrey, auch wenn Empyrios lange nicht so düster aber dafür auch nicht so angepasst wie die schwedischen Prog-Meister zu Werke gehen.
Vielmehr ist jeder gespielten Strophe überdeutlich anzuhören wie hungrig die Jungs doch sind und das sie nicht nur mit "großen" Acts
mithalten wollen, sondern es zweifelsohne auch können. So verfügt Sänger Silvio Mancini über ein ausdrucksstarkes und kraftvolles Stimmorgan,
während die Instrumentalfraktion mühelos sowohl die schnelle und harten wie auch die ruhigeren und besinnlicheren Songpassagen meistert.
Das Songwriting erweist sich ebenfalls als wohlüberlegt, wird dem Hörer so manche Überraschung um die Ohren geballert und dennoch darauf
geachtet, dass es nie zuviel des Guten wird. Somit gestaltete sich das Anhören dieses Silberlings, auf dem man vergebens nach einem schwachen
oder gar einen mittelmäßigen sucht, als eine gleichermaßen kurzweilige wie auch anspruchsvolle Angelegenheit. Songs wie der
Opener "Tort",
das modern groovende "Psycho Terrorism", das absolut geniale Ohrwurmmonster "Insomnia", das fast schon Filmsoundtrackartige "Eal" oder
auch das nackenbrecherische "Perseverance" sind dafür der beste Beweis.
Mit "And The Rest Is Silence" hält der geneigte Käufer sprichwörtlich einen Geheimtipp in den
Händen, der sich von der gängigen Konkurrenz in keiner Weise zu verstecken braucht. Von daher sollte man sich ohne Zweifel
den Namen Empyrios merken, da diese Band sicherlich noch so manche Großtat folgen lassen wird.
Nando
Rohner – www.sounds2move.de /
12.02.2007