Emperor „Live Inferno“ / VÖ 24.04.2009

 

 

Vor gar nicht allzu langer Zeit hatten Emperor nach mehreren legendären Alben das Zeitliche gesegnet und die Band wurde auf Eis gelegt. Einige Mitglieder verloren sich daraufhin in mehr oder minder brauchbaren Nebenprojekten und Emperor spielte bis zu gewissen Reunion Shows auf Wacken (lol) und dem Inferno Festival keine Rolle mehr. Nun wird dieser Tage also eine Doppel-CD mit besagten Livekonzerten veröffentlicht. Auf CD 1 befindet sich ein Mitschnitt des Inferno Festivals und auf CD 2 gibt’s Wacken zu hören.

 

Ja und nun liegt das Livevermächtnis dieser phasenweise so glorreichen Black Metal Band vor. Aber ist es wirklich ein Livevermächtnis? Ich kann dem so nicht zustimmen. Zum einen wirkt dieses Scheibchen schon wie eine Art Best Of, bei der alle relevanten Schaffensperioden der Band gewürdigt werden, aber andererseits vermittelt dieses „Live“-Album soviel Live-Feeling wie fast jede klassische Studioproduktion – nämlich gar keins. Dies trifft vor allem für die Aufnahme des Inferno Festivals zu. Gelegentliches Gejubel zu Beginn oder am Ende eines Songs hilft da leider auch nicht weiter. Der Gesamtklang ist sehr klar und ausdifferenziert. Ein Schelm, wer denkt, dass hier nachgeholfen wurde. Der Klang des Wackenkonzerts erscheint immerhin etwas erdiger und natürlicher. Nichtsdestotrotz bekomme ich bei den live gebotenen und eigentlich unsterblichen Klassiskern wie „Inno A Satana“, „Ye Entranceemperium“, „I Am The Black Wizards“ sofort das Bedürfnis, die Originalaufnahmen zu hören und mich nicht mit dieser Liveaufnahme zufrieden zu geben. 

 

Immerhin werden 140 Minuten Emperor geboten. 140 Minuten, die ich viel lieber damit verwende, mir die letzten Emperor Alben anzuhören anstatt dieses Live Dokuments. Ich habe ein klein wenig das Gefühl, dass wir es hier mit Leichenfledderei zu tun haben und die möchte ich eigentlich nicht unterstützen.

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 30.03.2009