Emerald “Re-forged“ / VÖ 19.11.2010

 

 

Beware, the emerald knights have returned! Die Mannen aus den Kantonen Freiburg und Bern legen ihr bereits fünftes Album vor, mit neuem Sänger und einem neuen Gitarristen.

 

Nach einem kurzen, gefühlvollen Akustik-Intro folgt im Opener „The Wanderer“ schneller, groovender Heavy Metal, wie man ihn einfach fast gern haben muss. Dabei überzeugt nicht nur die Instrumentalarbeit. Der Berner Sänger Thomas Winkler wechselt gekonnt zwischen etwas rauchigen, eher tiefen Vocals und Kopfstimme – nice! Im herausragenden „The Last Legion“ geht's gleich weiter mit schmissigen Riffs und Heavy Metal-Screams. Nach dem mit Dudelsack gewürzten „Pipes Are Calling“ folgt dann das mitreißende „Where's Your God“, das getragen wird von sehr stimmigen, höllisch groovenden Gitarrenriffs. Kein Wunder, hat doch an diesem Song (als einer von fünf Gastmusikern) Destruction-Urgestein Mike Sifringer mitgewirkt. „Secret Agenda“ geht auch ganz schön ab, die Guestvocals von Cage-Frontmann Sean Peck stellen dabei sicher eine Bereicherung dar. Im coolen Refrain von „Witches Tower“ überrascht uns dann Goldkehle Thomas L. Winkler mit kurzem, effektvoll platziertem Gutturalgesang. Daneben überzeugt das Lied auch durch schnelle, aggressive Thrashparts. Mit dem abwechslungsreichen neunminütigen Epos „Mutiny“ findet der Silberling schließlich einen würdigen Abschluss. Thomas Winkler zeigt nicht nur in diesem Lied, dass er eines der grössten Gesangstalente im Schweizer Metal ist. Von tiefem Gesang bis hin zu Falsett – er beherrscht alles.

 

Auch die technischen Aspekte von “Re-forged“ überzeugen - V.O. Pulver (Sänger und Gitarrist von Gurd) hat eine saubere Produktion hinbekommen, auch wenn mir die tiefen Frequenzen ein kleines bisschen zu kurz kommen. Emerald sind mit neuem Gitarrist und neuem Sänger tendenziell härter und schneller geworden – I like. Wer aber dieser Veränderung kritisch und zweifelnd gegenüber steht, kann sich mit den Songs auf myspace ein gutes Bild von den „neuen“ Emerald machen. Auch erwähnenswert ist die Länge des Albums. Trve 66 Minuten – da lässt sich wahrlich nicht meckern. „Re-forged“ ist nicht nur deshalb ein Heavy Metal-Langeisen, wie man sie in solcher Güte nicht jeden Tag vorgelegt bekommt. Emerald waren, sind und bleiben ein wahrer Segen für den Schweizer Metal Underground.  

 

Richard Hänzi – www.sounds2move.de / 03.01.2011