Eluveitie „Helvetios“ / VÖ 10.02.2012

 

 

 

Anno 2012 ist es also wieder soweit – Eluveitie liefern nach nur zwei Jahren und einer scheinbar ununterbrochenen Tour den Nachfolger zu „Everything remains (As it never was)“. Tadellos schaffen die Schweizer mit ihrer aktuellen Platte mit dem Titel „Helvetios“ - zu welchem man sich extra Historiker zu Rate gezogen hat, um zum Einen die Geschichte der Helvetier während der Zeit des gallischen Krieges wirklich wahrheitsgetreu wiedergeben zu können und zum Anderen, um dies auch so authentisch wie möglich zu gestalten – die Anknüpfung an die bisher eingeschlagene Richtung.

Wie gewohnt ruht sich die achtköpfige Truppe nicht auf ihren Lorbeeren aus. Wie gewohnt wird kontinuierlich an der Entwicklung des eigenen Sounds gearbeitet. Wie gewohnt bewegt sich dies auf einem qualitativ hohen Niveau. Wie gewohnt kommen die Songs ziemlich episch an den Mann – wie gewohnt kann man sich darauf verlassen, dass da, wo Eluveite drauf steht, auch wirklich Eluveite drin ist. Auch wenn alles – wie gewohnt – daher kommt, bringen Eluveitie doch die nötige Abwechslung mit. Mal geht es brachial hart zur Sache („Meet the Enemy“, „Havoc“), mal rutscht es fast schon ins Filmmusikähnliche ab („Neverland“, „A Rose for Epona“). „Helvetios“? Für mich bereits eines der frühen Highlights aus 2012. Mit der nötigen Prise Gälisch versehen („Prologue“ und „Epilogue“ werden von Alexander Morton mit schottischem Akzent betonten Gälisch in einer ergreifenden Stimmlage erzählt, sodass man die Szenerie dazu bildlich vor dem inneren Auge sieht) liefert die Truppe einen Überblick über diesen Abschnitt der Geschichte unterteilt in 17 Akte mit einer Gesamtspielzeit von knappen 60 Minuten.

Halten wir uns abschließend an dem Titel der Vorgängerscheibe fest – dieser passt nämlich wirklich ganz gut. Everything remains – Soundqualität, Songstruktur, die ausgeklügelte Balance zwischen Melodic Death und Folk Metal und zu guter Letzt die wunderbare Kombination aus der aggressiven Stimmlage des Frontmanns Chriegel Glanzmann und der sanften, fast schon zerbrechlich wirkenden Klargesangsstimme von Anna Murphy. As it never was – das 5. Studioalbum feiert eine Art Premiere, denn es ist das erste Konzeptalbum, das sich thematisch nur mit einem Thema beschäftigt. Eluveitie haben mit „Helvetios“ nicht nur ihre eigene Version des gallischen Krieges geschaffen, sondern dürften spätestens jetzt zu einer eigenen Geschichte werden.

 

Vanessa Vogl - www.sounds2move.de