Elis „Show me the Way“ Single / VÖ 02.11.2007

 

 

Lange haben die Fans warten müssen auf diese EP bzw. Single aus dem Hause Elis. Die Umstände der Verzögerung sollten bekannt sein und müssen hier nicht abermals aufgerollt werden denke ich. Knapp ein Jahr nach dem Album „Griefshire“ kommt nun eine Auskopplung in den Handel, auf der sich primär das überschüssige Material der Aufnahmen zu besagtem Longplayer befinden.

 

Von Ausschussware kann man dabei sicher nicht sprechen, da Elis die Songs vor allem aufgrund des Gesamtkonzept des Albums und im Sinne der Homogenität außen vor gelassen haben, allerdings mit dem Gedanken die Songs anderweitig zu verwenden. Und genau das ist mit den Stücken jetzt passiert, wobei sich auch die neue Sängerin Sandra Schleret auf „Show me the Way“ erstmalig auf einer Elis-Veröffentlichung vorstellt. Eingesungen hat die Nachfolgerin der verstorbenen Sabine Dünser in diesem Fall das Titelstück, welches sie auf ihre eigene Art und Weise gesanglich interpretiert. Dies mag zuerst etwas ungewohnt klingt, vor allem da man sich binnen eines Jahres natürlich an die Urversion gewöhnt hat. Bei ihrer ersten Duftnote für ihre neue Band hinterlässt die 31-jährige dabei einen eigenständigen und positiven Eindruck. Ebenso neugierig waren im Vorfeld viele Fans auf die letzten Aufnahmen der Band mit Sabine Dünser. Dabei wartet „Salvation“ mit allgegenwärtigem Hintergrundchor und vielschichtigem Klangbild auf, während „These Days are gone“ sich meist im gehobenen Midtempobereich bewegt und vor allem mit der ausdrucksstarken und unverwechselbaren Stimme der von uns gegangenen Liechtensteinerin überzeugen kann. Wem „Griefshire“ gefiel und wer generell die akzentuierte Stimme Sabine Dünsers mochte, der wird auch diesen Titel definitiv lieben. Als drittes neues Stück findet sich „In einem verlassenen Zimmer“ auf „Show me the Way“. Darin hatte Sabine abermals ihrem Lieblingspoeten Georg Trakl Tribut gezollt, aus dessen Feder der Text des Stückes stammt. Die eingesessenen Elis-Fans werden sich vielleicht noch an das Stück „Elis“ aus der Erben der Schöpfung-Phase der Band erinnern, dessen Text ebenfalls einem Gedicht Trakls entliehen war.

 

Für Fans der Band und alle anderen Interessierten ist diese Veröffentlichung sicher doppelt interessant und lohnenswert. Denn man bekommt auf einen Schlag nicht nur einen ersten Eindruck der neuen Frontfrau geboten, sondern auch das Vermächtnis der bodenständigen Sabine Dünser findet sich auf dieser EP. Ein absolut würdiger Abschluss der Ära-Griefshire mit all ihren Höhen und Tiefen.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 07.11.2007