Elis „Griefshire“ / VÖ 24.11.2006

 

 

Mit ihrem dritten Album „Dark Clouds in a perfect Sky“ konnten sich Elis in der internationalen Gothic Metal Gemeinde deutlich Gehör verschaffen, lief doch unter anderem das Video zu „Der letzte Tag“ im (damals noch existenten) Metal-Spätprogramm eines nationalen Musiksenders in regelmäßigen Abständen. Jetzt legen unsere südlichen Nachbarn mit „Griefshire“ nicht nur nach, sondern klopfen auch an die Schwelle zur Champions League.

 

Scheinheilige Schmeicheleien aufgrund des tragischen Todes von Sängerin Sabine Dünser, die auf „Griefhire“ noch ein letztes, facettenreiches Gesangsstatement abgibt, haben Elis dabei keinesfalls nötig, denn auch unter normalen Umständen müsste man der Band eines der besten Genrealben des sich dem Ende zuneigenden Jahres diagnostizieren. Gitarrist Pete Streit hat sich kompositorisch zu neuen Ufern aufgemacht, was Stücken wie „Phoenix from the Ashes“ oder dem treibenden „Innocent Hearts“ zu gute kommt und dabei auch die Vergangenheit seiner Band nicht vergessen, weil Stücke wie „Seit dem Anbeginn der Zeit“ gekonnt die Brücke zum vorherigen Schaffen der Liechtensteiner schlagen. Auch Sabine Dünsers Texte nahmen mit der Zeit immer mehr Abstand zum teils kitschige Vokabular der ersten beiden Alben, was auf „Griefshire“ deutlicher den je wird. Nebenbei haben Elis und ihr Produzent Alexander Krull bei ihrem neuen Album gesteigerten Wert auf den Gitarrensound gelegt, was das vierte gleichzeitig auch zum dynamischsten Album des temporären Quartetts macht. Noch in diesem Jahr möchte die Band übrigens nach Möglichkeit ihre neue Sängerin vorstellen. Damit steht der Livepremiere des neuen Materials im nächsten Jahr hoffentlich nichts mehr im Wege. Gut so, denn vor allem Live entfalten Elis ihren ganzen Charme. Und falls sich das Ganze wiedererwartend doch noch in die Länge ziehen sollte, kann sich jeder Fan solange am starken neuen Album „Griefshire“ erfreuen.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 01.12.2006