Ektomorf „What doesn’t kill me“ / VÖ 20.03.2009

 

 

Im Osten nichts Neues. Auch auf ihrem achten Studioscheibchen zeigen sich die Ungarn Ektomorf angepisst wie eh und je. Denn schon der in gerade einmal 2 Minuten hin gekotzte Einstieg „Rat War“ präsentiert sich aggressiv und kompromisslos. Doch ist damit schon wieder alles über „What doesn’t kill me“ gesagt? Ganz klar: Jein.

 

Denn auch das anschließende „Nothing Left“ rifft rau vor sich hin, während der abseits der Bühne eigentlich sehr sympathische Zoltan Farkas aus einer bodenlos scheinenden Gulaschkanone kampflustige und zugleich von Ungerechtigkeit in der Welt zerfressene Brocken auftischt. Ein absolutes Paradebeispiel hierfür ist „Love and Live“, das ein heiser schreiender Zoltan mit einem geschundenen „What I feel is Pain / So much fucked up fear“ eröffnet, womit direkt mal großzügig einige Klischees mitgenommen werden. Doch gerade als man meint, dass Ektomorf sich wohl endgültig in eine Sackgasse verfahren haben, taucht das gleichermaßen unerwartete wie interessante „Sick of it all“ auf, ein lärmiger aber packender Bastard aus Thrash Metal und Crossover, bei dem Ektomorf große Teile der Vocals an einen sehr vertraut klingenden Rapper abgeben, der verdächtig nach dem letztjährigen Tourpartner Lord Nelson von Stuck Mojo klingt. Das andere Highlight von „What doesn’t kill me“ ist für mich „Scream“, ein bedrohliches Rumpelgewitter, dessen simple aber effektive Aufforderung „Scream!“ im Refrain live garantiert wunderbar funktionieren wird. Fans der Band werden mit diesem Album definitiv zufrieden sein, stimmt das Kleeblatt doch genau den – Achtung Wortspiel – „Ballerton“ an, den die Kids von ihren Helden hören wollen. Beklagt jedoch jemand mangelnde Abwechslung im Bezug auf das Gesamtergebnis, dürften die Ektos allerdings recht schnell in Erklärungsnot geraten.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 17.03.2009