Ektomorf „The Acoustic“ / VÖ 17.02.2012

 

 

 

Ektomorf versuchen sich in Acoustic. Acoustic und Ektomorf? Ob das gut geht? Ähnlich waren die Gedanken der Verfasserin dieser Zeilen, als sie zum ersten Mal in die Platte hörte und leichte Skepsis gegenüber dem seichten Zupfen der Acoustikgitarre aufkam. Gar nicht mal so von der Hand zu weisende Zweifel, kennt man Ektomorf doch sonst ziemlich nach vorne preschend.

Alles in Allem muss festgehalten werden, dass das Album wohl zu geteilten Meinungen führen wird. Es gibt Songs, die einfach ohne den nötigen Bums in den Knochen nicht den gewünschten Effekt haben („I know Them“) und schon beinahe soft klingen à la 3 Doors Down („Be free“) – ist ja jetzt nichts Verwerfliches, um Himmels Willen! Es sind halt einfach nicht die gewohnten Ektomorf. Nichtsdestotrotz gibt es aber dennoch Songs, die kommen mit dem absolut eingehaltenen Fokus auf Melodien und Eingängigkeit wirklich erstaunlich gut an („To Smoulder“, „Redemption“). Zoltán Farkas' Stimmfacetten kommen gerade auf diesem Album wirklich zum Vorschein. Denn er beherrscht nicht nur die auf den vorangegangenen Alben präsentierten harten, aggressiven Shouts, sondern weiß sich auf „The Acoustic“ auch bei den ruhigeren, emotional an den Hörer gebrachten Clearvoices („Fate“) ins rechte Licht zu stellen. Erstaunlich, ja beinahe beachtlich gut gelungen ist den Burschen die Coverversion von Johnny Cash's „Folsom Prison Blues“.

Sicherlich werden nicht alle Ektomorf-Fans das neueste Werk ganz so ins Herzchen schließen und mit offenen Armen empfangen wie die bisherigen Werke der Band. Ich muss aber echt sagen, dass es einfach mal einen tolle Seite ist, die Ektomorf da zum Vorschein bringen. Es ist definitiv etwas anderes, aber ich finde die präsentierten Acoustic-Versionen durchaus gelungen und schön umgesetzt – quasi ein Ektomorf alkoholfrei.

 

Vanessa Vogl - www.sounds2move.de