Eisheilig „Imperium” / VÖ 19.09.2009

Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass Eisheilig mich nach diesem Review definitiv auf ihre Liste der Leute, die sie nicht mögen setzen werden. Dennoch muss ich an dieser Stelle einfach die Frage stellen: Was wollen Eisheilig mit „Imperium” erreichen? Es ist ja schön und gut, wenn sich eine Band Gedanken macht und versucht mit ihrer Musik zum Denken anzuregen, dagegen kann man grundsätzlich nichts sagen. Aber wenn es auf solch eine plumpe Art und Weise geschieht, wie es auf „Imperium” der Fall ist, dann kann zumindest der Verfasser dieser Zeilen nur den Kopf schütteln.

Ja, wir wissen, dass der Konsum böse ist. Ja, wir wissen, dass das Individuum immer wie mehr in der Masse verschwindet. Ja, wir wissen das alles und brauchen dafür keine solchen plakativen Texte wie sie einem auf „Imperium” aufgetischt werden. Ein großes Sorry an die Jungs von Eisheilig, aber diese oberflächliche Art von Sozialkritik geht mal gar nicht. Ebenfalls nicht zuträglich für ein positives Gesamtbild ist die Tatsache, dass auf „Imperium” eine musikalisch erschreckende Monotonie vorherrscht. Man darf sich diesbezüglich echt fragen, wo all die frischen Ideen hin sind, die z.B. aus dem Vorgängeralbum ein sehr angenehm goutierbares Stück Musik gemacht haben? Wieso zelebrieren Eisheilig auf „Imperium” ihren Mix aus Goth- und Dark-Rock in solch einer lahmen und uninspirierten Form, obwohl sie in der Vergangenheit mehrfach bewiesen haben, dass sie es besser, viel besser können? Ich persönlich versteh das nicht und muss an dieser Stelle konstatieren, dass „Imperium” für mich eine einzige Enttäuschung ist.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 15.09.2009