Edenbridge „The Grand Design“ – Plattenkritik / VÖ 19.05.2006
Edenbridge ist eine Band, von der man eigentlich kaum etwas hört. Die Österreicher,
allen voran Songwriter Lanvall, sitzen die meiste Zeit am Schreibtisch, um neue
Songs auszuarbeiten. Jetzt sind die Musiker um Vokalistin Sabine Edelsbacher mit
ihrem bereits fünften Studioalbum am Start, welches auf den Namen „The Grand
Design“ hört und bald in den Läden stehen wird.
Leider lässt das Ergebnis mehr als zu wünschen übrig. Edenbridge verfangen
sich gleichermaßen in Kitsch und Belanglosigkeit. Eine Weiterentwicklung konnte
ich nicht feststellen. Die Band greift bekannte und gewohnte Stilelemente auf,
schafft es allerdings nur selten, innovative und interessante Songs daraus zu knüpfen.
„Flame Of Passion“ zum Beispiel könnte man genauso gut auf dem noch
deutlich besseren Vorgängeralbum „Shine“ vermuten. Auch ist des öfteren festzustellen, dass die Stimme von Sängerin Sabine Edelsbacher oft durch Chöre
unterstützt wird. Ein absolut unnötiges Unterfangen, denn diese Frau muss sich
für ihre Stimme wahrhaftig nicht verstecken.
„The Grand Design“ kann einfach nicht richtig überzeugen. Dass es sich bei
Edenbridge um eine Metalband handeln soll, fällt auch teilweise recht schwer zu
glauben. Es fehlt das gewisse Etwas, das den Zuhörer zum Weiterhören bewegt.
Ich empfinde es als große Schwierigkeit, sich dem Album von Anfang bis Ende zu
widmen. Nach dem 2004 erschienenen „Shine“ habe ich mir mehr vom neuen
Longplayer erwartet. Die Band war in den letzten Jahren kaum auf Tour,
Deutschland stattete man so gut wie keinen Besuch ab und auch für dieses Jahr
ist noch fast nichts geplant. Da haben die Österreicher ja genug Zeit, sich auf
den Hosenboden zu setzen und es das nächste Mal besser zu machen. Die Chance,
mit diesem Album an Bekannt- und Beliebtheit zuzunehmen, dürften Edenbridge
vertan haben.
Simone Steinbüchel – www.sounds2move.de
/ 23.05.2006