Dunkelschön „Zauberwort“ / VÖ 19.08.2011


 

 

Mit ihrem mittlerweile 5. Studioalbum „Zauberwort“ kehrt das Mittelaltergespann Dunkelschön zurück. Satte zwei Jahre haben die Spielmänner an ihrem neusten Werk gearbeitet – herausgekommen sind (dem einen wird es sicherlich auch ein skeptisches Schmunzeln entlocken) 37 Minuten, in denen ein Song auch noch doppelt vorkommt.

Ziemlich dürftig – dem ersten Anschein nach. Nach ausgiebigem Recherchieren, erwartungssteigerndem Lesen diverser positiv ausgefallener Kritiken zu vorangegangenen Alben und dem anschließenden ersten Durchlauf der Platte musste ich leider feststellen, dass „Zauberwort“ komplett aus dem Rahmen fällt. Auf „Katharsis“ und den weiteren Vorgängern wurde das Augenmerk hauptsächlich auf die Nutzung mittelaltertypischer Musikinstrumente gelegt. Ist ja auch eigentlich Sinn der Sache als Mittelalterband. Auf „Zauberwort“ hingegen setzt man erstmals E-Gitarren ein. Bitte was? Jawohl, E-Gitarren! Positiv zu vermerken ist, dass man diese dezent einsetzt und nicht dominant über die Songs walzen lässt („Spielmann“). Ich denke, das wird das Hauptproblem sein, dem sich Dunkelschön in Zukunft stellen müssen. Das was sie ausmachte, haben sie einfach zurück geschraubt. Ziemlich dürftig – auch dem zweiten Anschein nach.

Sicherlich funktioniert die rockig-folkige Mischung stellenweise ganz gut („La Nuit“) und auch die (fast)-unplugged Schlagseite („Es war“) bestreiten Dunkelschön mit Bravour. Aber wo bleibt da bitte die Identität? Das, was das Markante war, wo ist das hin? Hinzu kommt – für mich persönlich – als negativer Beigeschmack, dass in „Tri Martolod“ fast schon gefährlich ähnliche Melodien wie in „Inis Mona“ von Eluveitie zum Vorschein kommen. Auch wenn gerade der Titeltrack durch Ohrwurmqualität nur so strotzt, bin ich der Meinung, dass gerade Fans der ersten Stunde, die genau das Mittelalterliche angezogen hat, mit „Zauberwort“ erstmals eine Enttäuschung einfahren werden. Hätte man sicherlich besser hinkriegen können. Ziemlich dürftig – ich bleibe dabei.

 

Vanessa Voglwww.sounds2move.de