Duff McKagan’s Loaded „Sick“/ VÖ 27.03.2009

 

 

Ein wenig zahnlos scheint er auf seine alten Tage zu werden, der gute alte Duff. Seine jüngste 4-Track EP ging ja noch weitestgehend klar, aber das neue Studioalbum „Sick“, welches ziemlich genau ins gleiche Horn bläst, hat schon aufgrund seiner Spielzeit ein paar Schwachstellen, die es kaum zu verbergen im Stande ist.

 

So erscheint das, was auf erwähnter EP mit der entsprechenden Kurzweiligkeit noch recht gut funktionierte, auf Albumlänge gestreckt irgendwie viel zu zahnlos. Man könnte auch sagen auf Nummer sicher, denn „Sick“ tut nun wirklich niemandem weh. Außer mir vielleicht, denn schon allein aufgrund seiner Referenzen bei den Rock N Roll Göttern Guns N Roses hat Meister McKagan bei mir eigentlich einen mächtigen Stein im Brett. Schade ist zudem, dass sich einige Anhänger zu Recht verschaukelt vorkommen werden, da 4 von 5 Nummern der „Wasted Heart“-EP nun auch auf „Sick“ zu finden sind, was im Umkehrschluss bedeutet, dass „Executioner’s Song“ das einzige exklusive Stück der Vorab-EP darstellt. Sicherlich ist „Sick“ immer noch weit davon entfernt ein wirklich schlechtes Album zu sein, da zum Beispiel „Mothers Day“ textlich gelungen ist und „I see through you“ zur Abwechslung richtig schön auf dicke Hose macht. Aber dennoch bleibt der fade Beigeschmack einer fast durchgängig risikofreien Rock Scheibe, deren Blues- und Alternative-Auswüchse zwar für die Dauer von 2-3 Songs durchaus reizvoll sind, was aber letztlich auch nicht über ein „durchschnittlich“ auf der Rockrichterskala hinaus reicht. Ich für meinen Teil hätte nur zu gern ein prickelndes, wildes Rock N Roll Album angehört, welches abzuliefern der Hauptakteur definitiv im Stande gewesen wäre. Aber was sollen wir hier Trübsal blasen, das Kind ist in den Brunnen gefallen und daran lässt sich jetzt ohnehin nichts mehr ändern. Duff und Velvet Revolver Die-Hard-Fans können „Sick“ möglicherweise noch etwas mehr abgewinnen als ich. Meiner einer wirft jetzt erst einmal das zeitlose „Appetite for Destruction“ von den Gunners in den CD-Schacht und versucht sich selbst davon abzuhalten einen Rentner-Spruch der Marke „Früher war eben doch alles besser“ vom Stapel zu lassen. Wird schwierig.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 20.03.2009