Dry Kill Logic "The Dead and Dreaming" - Plattenkritik / VÖ 27.10.2004

Nach ihrem von den Kritikern überwiegend gut bis sehr gut aufgenommenen Album "The Darker Side of Nonsense" präsentieren Dry Kill Logic nun den Metalbrocken "The Dead and Dreaming". Das größte Problem ist hierbei wahrscheinlich, dass Neulinge durch das Cover fehlgeleitet werden könnten, vermutet man doch eher mystisch-gothic-angehauchte Metal-Klänge. Wer die Mannen jedoch von früher kennt, der wird sicherlich durch das neue Werk nicht überrascht werden. Es erwarten den geneigten Hörer Death- und Core-lastige Gitarrensalven, Sänger Cliff Rigano growlt bis der Henker kommt und Phil Arcuri malträtiert gekonnt souverän seine Drums.

Im Detail sieht das ganze dann folgendermaßen aus:

Den ersten Song "Lost" finde ich als Opener persönlich ein wenig schlecht gewählt, drückt dieser Song doch all das aus, was in den kommenden 35 Minuten nicht zu vernehmen ist, nämlich schier sinnlose Brutalität und Melodielosigkeit. Hat man sich aber durch diese 2:33 durchgekämpft, so brilliert mit "Paper Tiger" der erste große Ohrwurm. Ich sag euch, diesen Refrain bekommt ihr tagelang nicht mehr aus dem Kopf. Und siehe da, der Herr Rigano kann auch singen. Stellt sich mir nur die Frage, ob das zur Zeit in Mode ist, mehr Wert auf cleane Vocals zu legen - man höre sich nur die neue Slipknot an. Und hier liegt schließlich auch der Hund begraben, denn im Endeffekt klingen Dry Kill Logic nicht wirklich anders oder frischer als eben Slipknot, Korn, etc., und das ist schade, denn das Potenzial dazu hätten sie definitiv.

Naja, so ist das eben heutzutage, man kann kaum noch was Neues erfinden, zu viel existiert ganz einfach schon. Das was DKL aber daraus machen, machen sie gut, was Lieder wie "Paper Tiger", "200 Years" oder die Ballade "Then you Lie" beweisen.

Marcus Patzer - www.sounds2move.de