Dr. Living Dead "Crush the sublime Gods" / VÖ 20.02.2014

 

 

Die Schweden Dr. Living Dead muss man wohl ohne Zweifel zu den großen Aufsteigern der letzten Jahre zählen. Das liegt glücklicherweise nicht nur an dem clever inszenierten Look des Quartetts mit Skelettmaske und Bandana, sondern glücklicherweise auch an ihren musikalischen Qualitäten. Ihr drittes Langeisen "Crush the sublime Gods" erscheint deshalb nicht zu Unrecht beim Metal-Schwergewicht Century Media.

 

Wo Metal, Bandanas und Gangshouts eine Rolle spielen, muss natürlich der Name Suicidal Tendecies fallen, und die hatten durchaus einen Einfluss auf Dr. Living Dead, der sich auch auf dieser Platte widerspiegelt. Noch deutlich größer allerdings ist der Einfluss der alten Garde des Thrash Metal, der "Crush the sublime Gods" in Fleisch und Blut übergegangen ist. Da sind die schnittigen Riffs der Marke Anthrax, die Aggressivität von Exodus, aber auch mal die Geschwindigkeit von Overkill. Die schön integrierten gelegentlichen Harmonien hingegen sind natürlich auf eine ordentliche Portion Maiden in der Muttermilch zurück zu führen. Fürwahr sind das alles keine streng geheimen oder gar neuen Zutaten, die Art und Weise wie Dr. Living Dead sie jedoch zusammenbringen, kann sich ohne Frage hören lassen. Da wird sich mit Hochgeschwindigkeit durch "TEAMxDEADx" geschrotet, "Eternal Darkness of the fucked up Minds" marschiert mit bedrohlichen Midtempo-Riffs und bewirbt sich um den Songtitel des Monats und "Civilized to Death" würde auch im Set einer Slayer-Coverband nicht auffallen. Geschenkt, dass die klar gesungene Strophe von "No Way out" auch von einer Skater-Punk-Truppe stammen könnte. Vermutlich ist auch das kein Zufall, denn Dr. Living Dead klingen nicht wirklich nach ihrer Heimat Stockholm, sondern unüberhörbar nach US-Westküste. Das Hauptaugenmerk liegt dabei stets auf tadellos gespieltem 80er Thrash der partytauglichsten Sorte, mit dem das Quartett vor allem live bereits einige Seelen gefangen hat. Mit ihrem dritten Mosh-Manifest dürften noch ein paar mehr hinzukommen.

 

Markus Rutten - www.sounds2move.de