Dreamcatcher „Soul Freedom“ / VÖ 28.10.2011

 

 

 

Na was haben wir denn da? Ein Debüt! Dreamcatcher, eine junge Band aus Nordengland hat sich dazu berufen gefühlt, ihren eigenen „Soul Freedom“ unter’s Volk zu mischen. Eine knappe halbe Stunde Spielzeit bepackt mit sieben bzw. sechs Songs (wenn man das Intro-Instrumental-Dingens mal außer Acht lässt) – Moment, sechs Songs nur? Sprechen wir da wirklich von einem vollwertigen Album, so mit allem Pipapo? Darüber scheiden sich die Geister. Die einen sagen „ja“, während andere meinen, dass es auch als EP hätte durchgehen können.

Nichtsdestotrotz präsentiert das Gespann melodiösen Symphonic Metal, der nur so von einbrennenden Melodien („Balance“) und außerordentlich viel Abwechslung (bei sechs Songs schon echt bemerkenswert!) strotzt. Das heimliche Highlight bildet jedoch der sechs Minuten lange Track „In the Depths of a Dream“ – symphonischer Einstieg, starke Breaks im Mittelteil und gut funktionierendes Midtempo bis zum Schluss! Kann man doch durchaus gebrauchen! In der Kürze liegt also scheinbar doch die Würze – scheint im Falle von Dreamcatcher jedenfalls aufzugehen. Denn ohne das Wirrwarr aus Klimbim, Glitzer und epischer Fassade fokussieren die Nordengländer das Wesentliche, das worauf es ankommt, nämlich die Musik. Auch wenn das nicht wirklich neu oder revolutionär ist, sie verstehen ihr Handwerk aber ziemlich gut!

Jetzt mal ganz abgesehen von der Thematik mit der Spielzeit: Irgendwie klingt mir der Albumname einfach viel zu poetisch – so krampfhaft nach „Ich will die Welt verbessern“. Sorry! „Soul Freedom“ – ist das nicht das, nach dem wir insgeheim alle streben? Festzuhalten bleibt, dass wir es hier nicht mit dem typischen 08/15-Debüt-Abklatsch à la „Wir machen mal schnell ein Album, damit wir da sind“ zu tun haben. Potential ist vorhanden – richten wir also 2012 unser Augenmerk auf diese Burschen – wer weiß, was noch alles kommt.

 

Vanessa Vogl - www.sounds2move.de