Drautran „Throne Of The Depths“ / VÖ 26.10.2007

Was zur Hölle ist das denn? Drautran waren mir bisher nur durch ihr 2000er-Demo „Unter dem Banne der Nordwinde“ ein Begriff. Diese Demo-CD deutete schon das unglaubliche kreative Potenzial dieser jungen und motivierten Band an. „Throne Of The Depths“ lässt „Unter dem Banne der Nordwinde“ jedoch nur noch wie einen ungeschliffenen Diamanten des Debüts erscheinen.

 „Throne Of The Depths“ ist kein Album zum nebenbei hören. Es verlangt dem Hörer alles ab. Sperrig, schwierig, unkonventionell frisst es sich langsam aber sicher in die Hirnwindungen des Hörers und verbeißt sich dort immer mehr. Als klangliche Referenz kann vor allem Emperors Schaffensperiode zwischen „In The Nightside Eclipse“ und „Anthems To The Welkin At Dusk“ genannt werden. Drautran agieren aber vor allem im Bereich der Dramatik deutlich heftiger und tiefgründiger als Emperor. Herzzerreißende cleane Vocals, verzweifelte Momente, purer Hass, eiskalte, vor purem Zorn strotzende Parts und ein unglaublich gutes Fingerspitzengefühl fürs Songwriting zeichnen „Throne Of The Depths“ aus und machen es ohne den geringsten Zweifel zu einem der besten extremen Metalalben dieses Jahres. Die verzweifelten, hymnischen Gitarrenmelodien in „Dusk Of The Fimbulwinter“, die einhergehende Wut, depressive, akustisch angehauchte Zwischenparts reißen den Hörer von einem Extrem in das Nächste – ohne jede Chance, sich diesem genialen Werk zu entziehen.  Lassen wir diesen Song exemplarisch für das Album stehen, denn es macht keinen Sinn, einzelne Songs hervorzuheben. Dieses Album spricht als Ganzes, als Einheit.

Schenkt diesem Werk eure Aufmerksamkeit, geht in diesem wahnsinnigen Ideenstrudel unter, lasst euch mitreißen, erlebt „Throne Of The Depths“.

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 23.10.2007