Dr.Acula „Slander“ / VÖ 18.02.2011

 

 

 

Vorweg muss gesagt werden: Genialer Bandname. Wenn auch schon etwas alt, aufgebraucht, abgesessen und nicht mehr so ganz frisch, aber dennoch irgendwie cool. Nicht mehr so ganz frisch ist auch der erste Eindruck nachdem „Slander“ durch den Player lief. Ein knallbuntes Comic-Artwork – was kann das nur heißen? Vielleicht fröhliche, bunte, schrille Musiker, die total Banane im Kopf sind und losballern, was das Studio so hergibt? Naja, was soll ich sagen? Das Resultat fällt etwas dürftiger aus: Sieben Amerikaner mit der Mission den partytauglichen Deathcore mit einem weiteren, leider kurzlebigen Album zu bereichern. Gut, Banane im Kopf muss die crazy Basecap-Fraktion mit den typischen Emofrisuren und Core-Outfits wohl sein, anders kann ich mir das herrschende Chaos und die nicht vorhandene Struktur auf „Slander“ nicht erklären, aber gut. Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.

 

Breakdowns: Wie aus dem Lehrbuch. Grooves: Wie aus dem Lehrbuch. Screams und Shouts: Wie aus dem Lehrbuch. Deathcore wie aus dem Lehrbuch? Mir klingt das alles ein wenig zu platt und zu abgedroschen. Das Songwriting lässt in vielerlei Hinsicht noch zu wünschen übrig. Es wirkt alles zu abgestimmt. Einzig und allein „Cocaine Avalanche“ (auch vom Titel her schon ein Knaller) kann von Anfang bis Ende überzeugen. Diese Quote an gelungenen Tracks – so wollen wir doch alle hoffen – wird sich mit dem Nachfolger hoffentlich steigern. Abwechslungsreich ist die Truppe auf jeden Fall. Hier wird mal eine Techno-Frequenz eingespielt, da wird der Song mal mit einem Gepiepse à la 8-Bit-Super-Mario untermalt. Das Können ist auf jeden Fall da, das Instrumenten-Handling kann sich sehen lassen.

 

Mit „Slander“ werden Dr.Acula leider nicht zu den großen Nummern des Jahres gehören und wohl eher in der Sparte „Fast Food“ einzuordnen sein. Dafür klingt vieles stellenweise zu sehr nach Emmure. Klar, als Support zum Einheizen von genannter Band eignen sich die durchgeknallten Amis mit Sicherheit. Für meinen Geschmack ist das herrschende Chaos einfach ein bisschen too much von allem. Zu schnell, zu brutal, zu viel abgeguckt und kopiert – schlichtweg einfach zu viel von der ganzen „Party! Party!“ Attitüde.

 

Vanessa Vogl – www.sounds2move.de