Draconian "Arcane rain fell" - Plattenkritik / VÖ 24.01.2005

 

Ein Jahr nach DRACONIANs Debüt "Where lovers mourn", liegt mit dem Nachfolger "Arcane rain fell" eine weitere Scheibe im überfüllten Gothic Metal Sektor vor. Doch die sieben Schweden passen sich kein Stück an die heutige Trendwelle an und bieten Gothic Doom Metal vom Feinsten, wie er traditioneller nicht sein kann.

Draconian machen da weiter wo mitte der 90er THEATRE OF TRAGEDY, MY DYING BRIDE und KATATONIA aufgehört haben. Das ist erstmal, grob, die beste Beschreibung. Düster und schleppend beginnt das Album und baut dann langsam eine bedrückende Athmosphäre auf. Jeder Song scheint eine ganze Geschichte zu erzählen, getragen von scheinbar endlosen Gitarren Melodien und Keyboardklängen - diese allerdings eher unauffällig eingesetzt und trotzdem effektvoll. Überwiegend von Growls begleitet, (begleitet - weil scheinbar die Instrumente im Vordergrund stehen) gesellt sich gelegentlich ein lieblicher Frauengesang hinzu. Sängerin Lisa verstärkt dann die sowieso schon melancholische Stimmung um ein vielfaches. So baut sich beim Hören eine graue, depressive Stimmung auf. Die Party ist spätestens wenn diese CD eingelegt wird beendet...

Wer Gothic Metal in seinen Ursprüngen hören will, so wie er mal gedacht war, ist hier gut aufgehoben. Gleichzeitig sozusagen auch ein geschichtlicher Exkurs, wenn man so will. Ansonsten müßte man eigentlich Leuten mit Hang zur Schwermut, eher davon abraten - man weiß ja nie...

Nino Liotta - www.sounds2move.de / 05.02.2005