Down „Over the Under“ / VÖ 21.09.2007

 

 

Mit All-Star-Bands und deren Alben ist das immer so eine Sache. Meist treffen sich bekannte bis berühmte Musiker, um gemeinsam auf eine Art und Weise zu musizieren, die nicht gerade ihrem eigentlich alltäglichen Geschäft entspricht. Dabei heraus kommt die Befriedung der Künstler sich musikalische einmal anders ausgedrückt zu haben, oft aber auch eine Fanschar mit langen Gesichtern.

 

Selbige lassen diese oft nur als „Projekte“ deklarierten Spielwiesen dann binnen kürzester Zeit wieder links liegen und schnell in den Untiefen der eigenen Plattensammlung verschwinden. Häufig leider vollkommen zu recht. Einen Unterschied machen Down in diesem Zusammenhang aber schon, nämlich den, dass sie sich nicht mehr nur als Projekt, sondern mittlerweile als vollwertige Band bezeichnen. Doch keine Angst, auch musikalisch haben die Herren nicht auf ausgemachten Unsinn, sondern auf handfeste Qualität gesetzt. Denn mit ihrem dritten Album „Over the Under“ wird sich der Freund deftiger Klänge recht schnell anfreunden können, auch weil man mit Phil Anselmo (Ex-Pantera) einen erstklassigen und charismatischen Sänger in seinen Reihen weiß. Allein er könnte den Unterschied machen, wenn der Mann außerdem nicht auch auf namhafte Kollegen wie Kirk Windstein (Crowbar) und Jimmy Bower (Eyehategod) an seiner Seite setzen könnte. Gemeinsam setzt man mit teils hypnotischem, teils dreckigem, stets aber erdigem Heavy Rock auf eine dröhnenden Sound, der etwa „N.O.D“, „Mourn“ und „I scream“ zu leckeren Häppchen macht. Dabei erinnern die Songs zeitweise an einen Bastard aus Mastodon, Kyuss, frühen Soundgarden, Black Sabbath und natürlich Pantera, welcher sich anschickt zwar keinesfalls zum Liebling der Massen zu avancieren (denn dafür fehlt es einfach an wirklich leicht verdaulichen Hits), der Band aber dennoch einen enormen Schub geben dürfte. Den hat man mittlerweile eigentlich auch nötig, denn nach 13 Jahren liegt nun erst das dritte Studioalbum vor. Glücklicherweise hat man die Anhängerschaft diesmal nicht 7, sondern „nur“ 5 Jahre warten lassen. Diese Frequenz sollte man weiter erhöhen – für eine richtige Band gehört sich das schließlich so.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 24.09.2007