Doro "Fear no Evil" / VÖ 30.01.2009

Seit 25 Jahren ist sie schon die unangefochtene Queen of Metal, Doro Pesch. Dass solch ein Jubiläum auch dementsprechend gefeiert werden muss, versteht sich wohl von selbst. So hat Doro mit ihrer Band Ende 2008 nicht nur ein umjubeltes Geburtstagskonzert gespielt, sondern mit "Fear no Evil" liegt nun auch ein neues und ganz im Zeichen des Jubiläums stehendes Album vor.

Zwar handelt es sich bei "Fear no Evil" um kein Konzeptalbum, aber trotzdem deckt Doro mit diesem Album die ganze Bandbreite ihres bisherigen Schaffens ab. Angefangen mit der 80er Jahre Nummer "The Night of the Warlock" bis hin zum abschließenden "25 Years" nimmt Doro den Hörer mit auf eine hartmetallische Reise, die gespickt ist mit den typischen Merkmalen eines jeden Doro-Albums. In gewohnter Manier zelebriert Doro genau jene Art von Musik, für die ihre Fans sie lieben. Egal ob nun der obligatorische deutschen Song ("Herzblut") oder auch ein pathosgeschwängertes Hohelied auf den Heavy Metal ("Celebrate"), mit "Fear no Evil" bekommt der bekennende Doro-Fan die Vollbedienung serviert. Mit dem überraschend harten "Caught in a Battle" wagt sich Doro dabei sogar an eine Art von Experiment, da man solch einen Song auf dem Jubiläumsalbum sicherlich nicht erwarten würde. Bei der mystischen Ballade "Walking with the Angels" hat sich Doro zusätzlich gesangliche Verstärkung ins Studio geholt, da sie bei diesem Highlight- und Gänsehaut-Track von Ex-Nightwish Sängerin Tarja unterstützt wird. Alles in allem ist "Fear no Evil" somit ein würdiges Geburtstagsalbum geworden, das zwar hier und da ein wenig mehr Aha-Momente besitzen könnte, aber trotzdem gute und vor allem auch kurzweilige Unterhaltung bietet.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 01.02.2009

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Fast so lange im Geschäft wie der Autor dieser Zeilen Jahre alt ist. Die immer freundliche und überaus erfahrene Düsseldorfer Metal-Queen teilt zum Jahresauftakt lieber Präsente aus, anstatt selbst welche entgegen zu nehmen. „Fear no evil“ ist nämlich nicht nur Album Nr. 10, sondern erscheint auch pünktlich zum 25. Bühnengeburtstag. Ehrensache dass sich die Künstlerin zum eigenen Ehrentag (äh, -jahr) keine Blöße geben möchte.

Und so kann sich „Fear no Evil“ auch durchaus hören lassen. Natürlich schlägt das Kitsch-O-Meter ein paar mal aus, etwa bei der gefühlvoll instrumentierten, textlich aber sehr süßlichen zweiten Single „Herzblut“ (Doro sollte übrigens öfter auf deutsch singen!) oder beim stampfenden Rocker „Celebrate“, den man ggf. rein lyrisch durchaus cheesy finden darf. Gar nicht klebrig ist hingegen „Caught in Battle“, eine der härtesten Doro-Nummern überhaupt, was vor allem an der tackernden Double-Base liegt. Noch besser kommt das stimmungsvolle „Night of the Warlock“ (dessen Intro für meinen Geschmack auch gern hätte kürzer ausfallen können) inklusive Mitsingparts und nettem Solo. Als absolutes Highlight darf man „Walking with the Angel“ bezeichnen, eine sehr gelungene Ballade, die Doro gemeinsam mit Tarja Turunen eingesungen hat. Episch und zugleich hörenswert ist zudem „I lay my head upon my Sword“, das mit dezenten Manowar-Anleihen spielt. Aber bevor ich hier noch mehr unnötige Worte verliere, will ich es kurz machen: Doros Fans kommen bei „Fear no Evil“ unbestritten voll auf ihre Kosten, denn die Grande Damme der deutschen Edelstahl-Szene verbiegt sich auch nach 25 Jahren nicht und zieht ihr Ding weiter konsequent durch. Schön, dass es solche Konstanz und Beharrlichkeit noch gibt.

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 23.01.2009