Dominici „03 A Trilogy – Part 2“ / VÖ 23.02.2007

 

 

Offenbar hat der ehemalige Dream Theater-Sänger Charlie Dominici wieder Blut geleckt, als er 2004 zum 15-jährigen Jubiläum des von ihm eingesungenen „When Dream And Day Unite“ wieder mit seinen Ex-Bandkollegen auf der Bühne stand. Kurz darauf folgte nämlich der erste, im Singer/Songwriter-Stil gehaltene Teil seiner Trilogie und jetzt liegt „Part 2“ vor, für den er sich endlich auch wieder eine komplette Band zusammengestellt hat.

 

Und diese besteht aus spieltechnisch erstklassigen Musikern, wie schon der instrumentale Opener „The Monster“ deutlich vor Augen führt. Aber auch auf dem Rest des Albums feuert Dominicis neue Hintermannschaft aus allen Rohren mit knackigen Riffs, beeindruckenden Gitarren- und Keyboardläufen sowie vertrackten Grooves. Dabei erinnert so manche Passage deutlich an frühe Dream Theater, was im Hinblick auf die Vergangenheit des Bandgründers auch durchaus legitim ist und somit als ausdrückliches Kompliment verstanden werden kann. Der Schwachpunkt des Albums sind leider die Gesangslinien des Namensgebers selbst, denn er versäumt es weitgehend, dem frickeligen Instrumentaltreiben durch einprägsame oder aussagekräftige Melodien den nötigen Wiedererkennungswert zu geben. Oft wirken Charlie Dominicis Beiträge zum Gesamtwerk zu beliebig, um als Fixpunkt im breaklastigen Material der Band zu taugen oder der Instrumentierung noch ein interessantes Element hinzu fügen zu können, das mehr ist, als reine Ausschmückung. Unterm Strich ist Dominici mit „03 A Trilogy - Part 2“ somit kein Meisterwerk gelungen, aber das hohe technische Niveau von Charlies neuer Gruppe dokumentiert es eindrucksvoll. Um das vorhandene Potential voll auszuschöpfen, bräuchte es nur mehr Feintuning beim Songwriting.

 

Florian Gothe – www.sounds2move.de / 06.03.2007