Divine Heresy „Bringer of Plagues“ / VÖ 24.07.2009

Für alle die zu recht enttäuscht darüber sind, dass die geplante Reunion von Fear Factory aufgrund rechtlicher Details ins Stocken geraten ist, gibt es nun immerhin ein kleines Trostpflaster zu vermelden. Veröffentlicht der Ex- oder vielleicht doch nicht Ex-Fear Factory Gitarrist Dino Cazares doch in diesen Tagen das zweite Album seiner momentanen Stammband Divine Heresy, das sich durchaus nicht hinter den vergangenen Grosstaten von Fear Factory zu verstecken braucht.

„Bringer of Plagues“ ist nicht nur das zweite Divine Heresy Album, sondern auch das erste mit dem neuen Sänger Travis Neal hinter dem Mikrofon, der Tommy Vext ersetzt, der 2008 nach einem Streit mit Dino Cazares die Band verlassen hat. Und Travis Neal fügt sich mit seinem sehr variablen Gesangsstil, der von purem Gekreische bis hin zu Klargesang reicht, sehr homogen in die musikalisch gar brachiale Welt von Divine Heresy ein. Im Allgemeinen hinterlässt „Bringer of Plagues“ einen sehr überlegten und im direkten Vergleich mit dem Vorgänger auch reiferen Eindruck, was vor allem daran liegen mag, dass Divine Heresy in Sachen Stilistik um einiges geradliniger daherkommen. Alle Songs auf „Bringer of Plagues“ kommen dementsprechend auch schnell auf den Punkt, werden die Nackenmuskeln des geneigten Zuhörers mit messerscharfen Gitarrenriffs konstant auf das äußerste Strapaziert. Songs wie z.B. „Facebreaker“, „Anarchaos“ und „Letter To Mother“ wird man daher lange Zeit nachdem das Album längst zum Schweigen gekommen ist noch in seinem Genick spüren. Mit „Darkness Embedded“ haben Divine Heresy eine echte Überraschung in der Hinterhand, da der Song größtenteils von Travis Neal nicht nur klar intoniert ist, sondern sich auch in der eher zurückhaltenden Instrumentierung als eine Halb-Ballade zu erkennen gibt.

Sowohl Divine Heresy als auch Fear Factory Fans werden wohl gleichermaßen Gefallen an „Bringer of Plagues“ finden, da die Band um Dino Cazares
grundsätzlich alles richtig macht. Aus diesem Grund ist „Bringer of Plagues“ nicht nur eine Überbrückung bis zur eventuellen Fear Factory Reunion, sondern vielmehr ein wirklich gutes und somit auch empfehlenswertes Album.


Nando Rohner – www.sounds2move.de / 11.07.2009