Diversion "Burning your Lies" / VÖ 24.02.2006
Manchmal ist es schon zum Mäusemelken, da möchte man als s2m Schreiberling nicht nur die angesagten Bands, sondern auch die
kleinen Perlen des Undergrounds zum Thema einer CD-Besprechung machen, nur um
immer wieder resigniert festzustellen, dass trotz aller Mühen das eine oder andere Kleinod unbemerkt an einem vorbeizieht. So auch im Fall von Diversion, deren drittes
Album "Burning your Lies" schon über ein Jahr auf dem Buckel hat und erst jetzt von mir mit einer Rezension
gewürdigt wird.
Diversion definieren mir ihrer Musik zwar kein neues Genre, aber dafür rocken sie sich ohne
Punkt und Komma in die Gehörgänge des Hörers hinein. Denn die aus Süddeutschland stammende Band beherrscht nicht nur hörbar gut
ihre Instrumente, sondern sie beweist auch ein sicheres Händchen für wunderbar knackige Ohrwurmsongs. Schon der treibende Opener
"Unsuspicious World" stellt dies unmissverständlich klar, wobei mit dem darauf folgenden Doppelpack "N.S.F.Y" und "Briefin` You"
eine konsequente Steigerung hingelegt wird. Und nach diesem superben Dreigestirn, nach diesem gelungenen Einstieg in die
musikalische Welt von Diversion, geht es sozusagen Schlag auf Schlag und ein Klassesong folgt dem nächsten. Dabei gehen
Diversion nicht nur durchwegs songdienlich, sondern auch sehr variabel zu Werke, da sich die Band nicht nur in eine Schublade
einordnen lassen möchte, sondern statt dessen lieber mit Elementen aus dem Rock-, Goth, Crossover- und auch Nu-Metal Bereich
experimentiert. So folgt z.B. dem von Keyboardklängen getragenen "Idiot Thoughts" die anschmeichelnde Halb-Ballade "Poem to Myself",
während "Draw the Line" mit verzerrten Gitarrenklängen eröffnet wird, bei "Lost Myself" ein eingängiger Beat vorherrscht und
beim Bonussong "Sway the Score" gar leichte Punk-Klänge angeschlagen werden.
"Burning your Lies" ist ein durch und durch gelungenes Rock-Album, das kurzweilig und vor
allem auch gekonnt zu unterhalten vermag. Somit kann ich an dieser Stelle dem werten Leser ein Reinhören in dieses Album nur
empfehlen, da Diversion zweifellos ganze Arbeit abgeliefert haben.
Nando
Rohner – www.sounds2move.de /
10.05.2007