Distress „Others“ / VÖ 06.07.2007

 

 

Nanu! Haben Opeth etwa zwischen „Morningrise“ und „My Arms, Your Hearse“ ein bisher unbekanntes Album komponiert und nun von einer Band namens „Distress“ interpretieren lassen? Nun gut, das ist vielleicht etwas übertrieben, aber dennoch gibt es zwischen den Musikstilen der Bands weit mehr als einen Berührungspunkt.

 

Die Tendenz zu langen, auf übliche Strophen / Refrain-Schemata verzichtende Songs, das Wechselspiel zwischen Growls und cleanem Gesang, das Aufeinandertreffen von hypnotischen Riffs und entspannteren Akustikpassagen sowie ganz allgemein die düstere Grundatmosphäre sind Elemente, welche die Musik der schwedischen Götter ebenso auszeichnet wie die von „Others“. Dass das Album selbst angesichts dieses hohen Vergleichs nicht in die Bedeutungslosigkeit geschleudert wird beweist die hohe Qualität dieses Machwerks. Distress wissen was sie tun und sie tun es sehr gut. Die Songs fließen unkonventionell aber stets logisch durchdacht und atmosphärisch dicht aus den Boxen und lediglich die etwas gewöhnungsbedürftige Clean-Stimme mag für ein oder zwei Momente den homogenen, düsteren Strom zu durchbrechen. Ansonsten aber bekommt der geneigte Zuhörer hier überaus stimmungsvolle Musik geboten, auf die es sich allerdings einzustellen gilt. Leuten, die allgemein alles von Opeth mögen oder sich gar wünschten, deren Entwicklung hätte irgendwo zwischen den oben genannten Alben aufgehört sei es jedenfalls empfohlen, sich diese Platte anzuhören.

 

Florian Gothe – www.sounds2move.de / 09.07.2007