Diodati "Souls Lament" / VÖ 06.02.2006

Genreübergeifend ist im Falle Diodati wahrlich keine Floskel: Das Debutalbum "Souls Lament" des Trios Diodati ist ein ungewöhnlicher Mix aus Gothic, Avantgarde, Wave und Klassik, wie sich bereits im Untertitel "Stück in drei Akten und elf Bildern" andeutet. Und dass ohne Gitarren, ohne Bass und auch ohne Schlagzeug. Stattdessen kommen auf "Souls Lament" Musikinstrumente wie Cello, Vibraphon oder Flügel zum Einsatz.

Und nicht nur deswegen ist "Souls Lament" eine etwas andere Musik. Gwydion Enbarr, AjNa und Tyja von Diodati kombinieren literarische Texte aller Epochen, eigene und fremde Lyrik (unter anderem von Georg Büchner, Gottfried Benn), (Sprech)-Gesang und klassischen Gesang, eigene Kompositionen und Versatzstücke aus der klassischen Musik (unter anderem Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven, Eric Satie). "Souls Lament" ist eine Reise durch sämtliche Literatur- und Musikepochen – aufwühlend wie beruhigend, verwirrend wie zugleich auch wieder faszinierend. Diodati gelingt es dabei, aus diesem Mix unterschiedlicher Genre und Eindrücke ein in sich stimmiges und harmonisches Werk außergewöhnlichen Charakters zu schaffen. Wer für Klassik und Literatur also auch nur einen Funken übrig hat, dem sei "Souls Lament" von Diodati wärmstens empfohlen. Neben Stephanie Meier (Darkwell, Atargatis), SiS (Soul in Sadness) und Ophelia (Westwerk) hatte übrigens auch kein Geringerer als Alexander Kaschte (Samsas Traum) als Gast- und Studiomusiker auf "Souls Lament" seine Hände mit im Spiel hatte.

Christine Schams - www.sounds2move.de / 24.01.2006