Dimension Zero “He Who Shall Not Bleed” / VÖ 15.09.2008

 

 

Ein unglaublich konsequentes kraftstrotzendes Stück Schwermetall knallen uns die Schweden von Dimension Zero mit ihrem bereits 2006 eingespielten, 2007 in Japan veröffentlichten und nun im Jahre 2008 endlich auch uns hinterwäldlerischen Europäern vorgestellten neuen Album "He Who Shall Not Bleed" vor die erwartungsfreudigen Gehörgänge. Schon "Silent Night Fever" und "This Is Hell" waren wahre Melodic Death Metal-Feuerwerke. Wir erinnern uns an den Jahrhundertchorus von "Your Darkest Hour", einem Track des Debüts. Nun, sie sind noch härter geworden. Wo The Duskfall (R.I.P.) mit ihrem Groove und bisweiligen Speedausbrüchen aufhören, fangen Dimension Zero erst an. Wie This Ending mischen sie Thrash in ihren Sound, jedoch agieren Dimension Zero erheblich heavier, stählerner, geradliniger. Denn sie orientieren sich an At The Gates, Gates Of Ishtar, Ablaze My Sorrow, A Canorous Quintett, Sacrilege und natürlich In Flames der alten Schule und geben noch eine Schippe Speed dazu. Die Experimente von "Colony" finden gerade noch Aufnahme; eine Anbiederung an Metal Core oder Neo Thrash erfolgt nicht.

 

Und was gibt es wieder für geile Schwedenmelodielinien zu hören: Der Opener und Titelsong "He Who Shall Not Bleed" marschiert, treibend, gnadenlos wird der Refrain intoniert. Jocke Gothberg, der Ex-Marduk-Vocalist, faucht und keift, was die Stimmbänder hergeben. "Unto Others" enthält wieder solch einen Gänsehaut-In-Flames-Chorus älterer Machart der eingängigen, allerdings gleichzeitig traurig-aggressiven Sorte. Davon werden uns in der Folge noch einige begegnen. Und wir müssen konstatieren: Gitarrist Jesper Strömblad war einfach ein Oberhärtner, sein Ausstieg hat sich bei In Flames bemerkbar gemacht. Gut, dass er mit Dimension Zero seinem Stil treu bleibt. "A Paler Shade Of White (A Darker Side Of Black)", "Hell Is Within" und "Red Dead Heat" bieten ähnlich starke Refrains zu allerhärtester Strophenphase. Und auch Ex-Soilwork-Gitarrist Daniel Antonsson steht niemals still, verbreitet permanent Unruhe.

 

"I Can Hear The Dark" bietet zum ersten Male trefflich eingestreute ruhige Passagen, Akustiksequenzen klassischer Natur, bei denen man durchatmet, aber nur kurz. Dann sägen wieder die Streitäxte. Jocke muss nach dieser guten halben Stunde mit Sicherheit eine Woche mit Gesangsübungen aussetzen, so wird er sich verausgabt haben. "Going Deep" zeigt den wie rasend entfesselt agierenden Hans Nilsson, der seine Felle drischt wie ein Berserker. "Is" und "Deny" warten mit Chorussen auf, welche locker auf "Colony" Platz gehabt hätten. Das gilt auch für "The Was" und "Way To Shine", welche das stürmische Finale der CD bilden, welche keine Minute länger dauern dürfte, denn wir sind nun alle k.o., die Band, das Label, die Hörer. Dimension Zero führen das Erbe von In Flames sehr gelungen fort und das gefällt!

 

ME – www.sounds2move.de / 23.08.2008