Die Happy "Everlove" / VÖ 28.02.2014

 

 

 

Eigentlich hätten Die Happy ihr achtes Album auch "Herz und Hooks" nennen können, denn genau davon hat die neue Scheibe „Everlove“ des alteingesessenen Vierers reichlich. Im Grunde also alles wie immer? Mit Abstrichen ja, aber glücklicherweise weigert man sich beharrlich, nur schal Schema F aufzukochen.

 

Damit wäre auch nicht zu rechnen gewesen, denn die Band um die Charakterstimme Marta Jandova gilt aus gutem Grund als sichere Bank in der deutschen Rockszene. Dass auch 2014 nichts anbrennt, zeigt sofort die erste Single "I could die happy", ein toller Alternative Rock-Song mit viel Wärme, Pop-Appeal und - klar - ganz viel Herz und Hooks. "Hang on" beweist unterdessen, dass Die Happy immer noch dazu in der Lage sind, etwas Neues zu machen, ohne dabei ihren eigenen Pfad gänzlich zu verlassen. Halb Piano-Ballade, halb angedeuteter Post-Rock, aber doch irgendwie 100 Prozent Die Happy. Natürlich wird auch gerne mal die eine oder andere klassische DH-Nummer eingestreut, Bewährtes und Beliebtes eben: Dramatisches Gefühlskino vom Schlage eines "Everlove", Distortion-Rocker à la "Too fast", sanftes Schwelgen mit "Time is a Healer" und "With or without you" (kein U2-Cover). Sprich die komplette Die Happy-Palette, klanglich tadellos ins Szene gesetzt von Stammproduzent Udo Rinklin, dem diesmal in Henning Rümenapp (bekannt als Gitarrist der Guano Apes) ein namhafter Co-Produzent zur Seite steht, und von der Band mit sicherer Feder komponiert und vorgetragen. Haar in der Suppe? Fehlanzeige. Dafür wurde der perfekte Mittelweg zwischen Rockclub und Radio einfach wieder einmal zu souverän gemeistert.

 

Markus Rutten - www.sounds2move.de