Die
Traktor „Harter Tobak“ / VÖ 12.09.2005
Aus dem schönsten aller
Bundesländer – aus Hessen – kommen Die Traktor, eine junge, aufstrebende
Punk-Rock Kombo, die nicht nur immensen Spielwitz versprüht sondern auch sonst
für das eine oder andere Lächeln sorgen kann. Ihre aktuelle Veröffentlichung
„Harter Tobak“ macht nämlich Laune und punktet in vielerlei Hinsicht
Auch
wenn Die Traktor sich davon distanzieren mit großen deutschen Acts wie den Ärzten
oder Toten Hosen vergleich zu werden, so muss man sich als deutsche Punk-Band
mit solchen Vergleichen abfinden. Und im Falle der Frankfurter kommen diese
Vergleiche auch nicht von Ungefähr. Dabei liegen Die Traktor deutlich näher an
den Ärzten als an den Düsseldorfern, denen sie nur bei „Zeit Management“
(besonders vom Gesang her) richtig nah sind. Hingegen lassen sich bei „9
Live“ und „Jenny 17“ doch deutliche Parallelen zur Band aus Berlin (aus
Berlin!) ziehen. Aber hey, im Falle der Traktor ist das durchweg positiv
gemeint. Denn Qualität und auch die textlichen Ideen sind oberste Klasse. Genau
wie die Melodielinien, die man höchstens mit Waffengewalt wieder aus dem Ohr
bekommt. Das einige „echte“ Cover auf „Harter Tobak“ ist das bekannte
„Straight Up“, das von der Band gut umgesetzt wird. Auch die nötige Eigenständigkeit
kann man dieser Band nicht absprechen, was man beispielsweise am schmissigen
„Großstadt Kapitän“ erkennt. Der Rausschmeißer „Sommer Song“, der mit
leichtem Ska-Einschlag daher kommt bildet qualitativ ebenfalls keine Ausnahme
und lässt den Zuhörer verträumt an die mittlerweile dahingeschwundenen Mad
Munchie Maniax denken.
Wenn
Die Traktor so weiter machen können die jetzigen Urgesteine des
deutschsprachigen Spaß-Punk in wenigen Jahren ihre Instrumente an den Nagel hängen
und sich beruhigt zurücklehnen. Die nächste Generation steht mit Rohdiamanten
wie Elfmorgen oder Die Traktor (jawoll, allesamt aus Hessen!) schon in den
Startlöchern. Auch wenn harter Tobak erst ein paar Monate alt ist: Bitte ganz
schnell mehr davon!
Markus
Rutten – www.sounds2move.de /
23.11.2005