Diary of Dreams "Elegies in Darkness" / VÖ 14.03.2014

 

 

 

Nach dem Akustikalbum "The Anatomy of Silence" präsentieren sich Diary of Dreams auf ihrem neuesten Studioalbum nun wieder von ihrer bekannten, nämlich elektronischen Seite. Die Zielgruppe weiß dabei genau was sie erwartet, denn in Sachen Electro Goth/Future Pop führt seit Jahren kein Weg an der Band um den Düsseldorfer Frontmann Adrian Hates vorbei.

 

Nun also "Elegies in Darkness", ein Album, bei dem schon der Titel klarstellt, dass es sich in erster Linie an die Schwarzkittel und Düsterlinge unter den Musikfreunden richtet. Eine satte Stunde neues Material wird gereicht, verteilt auf zwölf Songs, die sich zum Großteil vor allem auf meist tanzbare Beats stützen. Wobei: Tanzen schon, was aber nicht mit feiern zu verwechseln ist, denn diese Scheibe trägt ihren Namen nicht von ungefähr und lädt über weite Strecke nachdrücklich zum gepflegten Trübsal Blasen ein. Bestens geeignet dafür ist zum Beispiel "A Day in December", das genauso klingt wie es der Titel suggeriert. Eine dichte Atmosphäre steht an oberster Stelle auf der Agenda, und dem wird auch mit sicherer Hand entsprochen, entführt man den Hörer doch in teils apokalyptisch anmutende Klangcollagen irgendwo zwischen bedrückender Dunkelheit und ergreifender Schwere. Da darf "StummKult" schon mal recht minimalistisch ausfallen, wohingegen "Dream of a Ghost" sogar etwas mehr Tempo aufnimmt und leichte Anflüge von Trance aufweist. Wer sich eher der Gitarre als dem Synthesizer verschrieben hat (was auf den Großteil unserer Leserschaft und den Autor gleichermaßen zutrifft), sollte sich hingegen lieber über ein Stück wie "The Battle" an Diary of Dreams herantasten, denn hier geht es etwas rockiger und härter zur Sache, ein "richtiges" Schlagzeug kommt zum Einsatz und auch ein paar Riffs werden eingestreut, wobei diese von pumpenden Keyboardflächen ziemlich im Zaum gehalten werden. Gesanglich erinnert Hates hier übrigens dezent an Peter Heppner, was zugegebenermaßen nicht die schlechteste Referenz ist. Dieses Stück lässt sich auf jeden Fall dem Industrial Rock zuordnen, wenngleich auch konstatiert werden muss, dass wer einen größeren Schwerpunkt beim Rock/Metal sucht, bei den Deathstars und ähnlichen Kapellen um einiges besser aufgehoben ist. Wer auf den düsteren Pathos für die Goth-Disse steht und/oder seinen Musikgeschmack auch auf einem Festival wie dem Amphi oder M´era Luna ausreichend repräsentiert sieht, riskiert einfach mal ein Ohr. Fans greifen beim 11. Album von Diary of Dreams, das von einem bandtypischen Cover geziert wird, ohnehin blind zu.

 

Markus Rutten - www.sounds2move.de