Diablo "Mimic 47" - Plattenkritik / VÖ: 24.02.06 

Eine Metal-Band in den Top Ten? Ja genau, Diablo kommen aus Finnland. Diablo spielen, ganz dem Bandnamen getreu, aber nicht etwa Melodic Metal mit viel Keyboards, und sie haben auch keine Sängerin. Nein, auf "Mimic 47" wird etwas zelebriert, was den Finnen eigentlich etwas fehlt: Gutklassiger, solide produzierter Trash Metal, mit viel Melodie. Mit "Mimic 47" veröffentlicht die Truppe bereits ihr viertes Langeisen, was man dem Album auch deutlich anhört. Das Songwriting is durchweg auf höherem Niveau.

Auch wenn die Stimme von Rainer Nygard etwas in Richtung James Hettfield tendiert, sind Diablo sehr, sehr eigenständig. Schon der Opener "Shadow World" offenbart eine große Bandbreite: Da ist aggressives Thrash-Riffing, gepaart mit entsprechendem Gesang, dann wieder psychedelische Gitarrensounds und Hardcore-Schreie. Irgendwo in der Mitte all dieser Versatzstücke verankert findet sich dann auch noch eine übelst geile Leadgitarre, die sowohl im Melodie- als auch Solospiel über die ganze Spielzeit hinweg begeistern kann, zumal die Rhythmusfraktion ihr übriges tut.  

Wenn man versuchen will, Diablo irgendwo einzuordnen, dann wird man sehr schnell auf die Grauzone zwischen alten Metallica, In Flames und Trivium stoßen. Und dann hört man weibliche Background-Gesänge und darf wieder von vorn anfangen. Ein sehr interessantes Album, das es aber gerade durch seine Vielschichtigkeit vielleicht etwas schwer haben wird.

Michael Bruns - http://www.sounds2move.de/ / 26.02.2006