De/Vision "Subkutan" / VÖ 27.01.2006

Pünktlich zum Jahresanfang meldet sich der erfolgreichste deutsche Synthie/Elektro-Popact De/Vision mit einem neuen Album zurück. "Subkutan" heißt das mittlerweile 12. Album des Duos und der Titel ist mehr als treffend: zu deutsch "unter die Haut gehend", stehen De/Vision seit nunmehr 17 Jahren für elektronische Musik mit wunderschönen Melodien, getragenen Klangbögen, sphärischen Beats und Sequenzen, für Musik also, die berührt, die unter die Haut geht.

Dass sich das Duo, das einst als Trio begann, dabei nie in eine Schublade pressen ließ und stets verschiedener Musikelemente bediente, ist längst Markenzeichen der Band und wird auch auf "Subkutan" fortgeführt: emotionaler, tanzbarer Elektropop, der sich in den unendlichen Weiten der modernen elektronischen Musik bewegt, der immer offen ist für stilistische Veränderungen ohne dass diese Elemente dabei jedoch zu sehr in den Vordergrund geraten und das Grundgerüst der harmonischen Melodien, die Ohrwürmer verdrängen. Die 12 Songs auf Subkutan bewegen sich auf einem breit angelegten Pfad elektronischer Musik in vielschichtigen Stimmungen und präsentieren ein Synthie-Pop-Album jenseits aller Genrekonventionen. Der Opener "Subtronic" überzeugt so mit Dancefloor-Elementen, zwingenden Beats und mit verzerrten Hooklines von Sänger Steffen, der für die ohrwurmigen Vocalakzente sorgt. "Star-Crossed Lovers" überrascht mit einem sanften, balladesken Einstieg, der abrupt in dreckige Beats mündet und gegen Ende rockige Züge annimmt. Scheinbar mühelos gelingt es De/Vision auch immer wieder, zeitlose Pophymnen zu kreieren, wie sie mit Addict oder Still Unknown beweisen, letzterer ein klassischer Synthiepopsong, melodisch, tanzbar und mit einem Ohrwurmrefrain, der sich in den Gehörgängen festbeißt. Gegenstück dazu der Elektrotrack "E-Shock" mit krachenden Beats, Voicesamples, verzerrten Vocals. Nicht fehlen dürfen aber auf "Subkutan" einmal mehr die Balladen, die seit jeher zu den markanten Songs von De/Vision gehören: Bei "Obey Your Heart" sorgen vor allem die ruhigen, melodischen Beats für wohligen Schauer, während spacige Soundscapes und bedacht vorgetragene Lyrics die Ballade "No Tomorrow" zu einem der Höhepunkte des Albums machen. Mag man jedoch einen Song als absolutes Highlight des Albums herauspicken, so ist dies zweifelsohne die Ballade "In dir", mit dem De/Vision erstmals seit vielen Jahren wieder einen Songs mit deutschem Text geschaffen haben. Ein Song, der gerade durch die deutschen Lyrics an Intensität gewinnt und einmal mehr die Songschreiberqualitäten der Band untermauert.

Christine Schams - www.sounds2move.de / 10.01.2006