De/Vision „Noob“ / VÖ 24.08.2007

Der Titel verwirrt. „Noob“, ein blauer Neonschriftzug auf schwarzem Hintergrund. „Noob“, ein Begriff aus dem Computerspieler-Jargon, bezeichnet einen Neuling oder aber auch abfällig einen erfahrenen Spieler, der Fehler macht. Erfahren sind De/Vision allemal und Fehler sind ihnen auf ihrem neuen, gleichnamigen Album nicht unterlaufen. Im Gegenteil. Insofern darf die Titelwahl getrost allein auf die neue Kompositionsarbeit im Hause De/Vision verstanden werden. Denn „Noob“ ist das erste Album, das in der Viererunde Thomas, Stefan und ihrem Produzententeam Schumann & Bach getextet und eingespielt wurde.

Die Vierkonstellation ist geglückt. Mit „Noob“ ist ein Album herausgekommen, das von scheinbar leicht daher kommenden Pop-Perlen wie auch melancholisch-nostalgischen Songs nur so wimmelt: klassische und moderne Elemente wie im Opener „What You Deserve“, eingängige Songs mit Ohrwurmcharakter wie „Life Is Suffering“, „Living Fast Dying Young“ oder „What It Feels Like“ oder die traumhaft-leichten „SeeWhat I See“ und „Deep Blue“, dessen wunderschönes Ende lange nachhallt. Wie zu Anfängen der Elektromusik vereinen sich auf „Noob“ verschiedene Stilelemente so unbeschwert nebeneinander, das eine musikalische Kategorisierung unmöglich wird. Rock, Pop, Ambient, House, Synthie? „Noob“ ist von allem etwas, eine unbeschwerte Reise in die Vergangenheit, Retro mit modernen Elementen, melancholisch ohne dabei blind-sentimental in die Vergangenheit zu blicken. Oder wie es in „The Far Side Of The Moon“ heißt: „don't go calling for yesterday the best is yet to come“. Wenn dieser Satz auf die musikalische Zukunft von De/Vision bezogen werden darf, dann nehmen wir ihn besonders nach diesem Album gerne wörtlich.

 

Christine Schams – www.sounds2move.de / 16.08.2007