Devian „God To The Illfated“ / VÖ 12.12.2008

 

 

Nachdem sich Legion vor einigen Jahren von Marduk zurückgezogen hat, wurde es um den charismatischen Schreihals sehr still. 2007 kehrte er dann mit seiner neuen Band Devian zurück ins Rampenlicht. Die Rückkehr erfolgte auf Basis eines soliden, aber keinesfalls spektakulären melodischen Death/Thrash Metal Albums, welchem vor allem durch die Stimme Legions Leben eingehaucht wurde. Dennoch ist es insgesamt legitim, „Ninewinged Serpent“ als gelungenes Lebenszeichen einzustufen.

 

Ein Jahr nach „Ninewinged Serpent“ schießen Devian ihr neues Album „God To The Illfated“ hinterher. Wie man dem Albumnamen entnehmen kann, ist der Blasphemiefaktor nach wie vor im hochroten Bereich, musikalisch hat man sich aber einen Tacken weiterentwickeln können. Zwar ist es auffällig, dass die meisten Lieder einem klassischen Songschema folgen und somit recht berechenbar sind, aber dennoch versteckt sich der Legion… Tschuldigung… der Teufel im detailverliebten Songwriting. So ist es das schöne Riffing vom Opener „Mask Of Virtue“, der diesen Song in Kombination mit der besessenen Stimme Legions wertvoll macht; es ist der monströse Groove von „Assailant“, der diesem Song beinahe Ohrwurmcharakter verleiht; es ist die vertrackte Dynamik des Titelsongs, der den Hörer aufhorchen lässt. Interessant ist bei diesem Song darüber hinaus der minimale Einsatz von cleanen Vocals, die diesem eher hektischen Lied eine ruhigere Note verpassen. Übrigens ist der Refrain hier überaus mächtig und lyrisch ziemlich plakativ, so dass einem einfachen Mitbrüllen eigentlich nichts im Wege steht. Durch das nette Solo wird der Song vervollständigt. Ja, fein gemacht! „Saintbleeder“ weist massivere cleane Vocals auf, ist in seinem Aufbau träger und schleppender. Leider geht dem Song genau deshalb zeitweise etwas Energie und Durchschlagskraft flöten. In „When The Vultures Have Left“ arbeiten Devian mit Keyboardelementen und erzeugen eine ungewohnt dunkle Atmosphäre. Der knappe 7-Minüter kann dabei überzeugen. Mit diesem Stück endet auch dieses Werk.

 

„God To The Illfated“ ist ein gutes Album geworden, darin besteht für mich kein Grund zum Zweifel. Musik und Stimme ergänzen sich perfekt, man kann der Musik recht leicht folgen und hat es dennoch nicht mit Fast Food zu tun. Wer Hunger bekommen hat, darf gern zuschlagen.

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 07.01.2009