Despised Icon „Days of Mourning“ / VÖ 18.09.2009

 

 

Despised Icon aus Montreal sind eine dieser Bands, die bei vielen Kids aktuell hoch im Kurs stehen. Womit die Marschrichtung schon ziemlich klar sein dürfte: Deathcore steht auf dem Menüplan. Und damit sämtliche Stärken und Schwächen dieses florierenden Genres.

 

Oder um es anders auszudrücken: Handwerklich muss man hier keine großen Reden schwingen, die gesamte Mannschaft beherrscht ihr Handwerk und kann natürlich auch blasten was die Hände und Füße hergeben. Aber sonst? Tja, sonst sieht es eher düster aus. Denn wie die meisten anderen Bands dieser Bewegung haben auch Despised Icon nicht gerade Bestnoten im Fach Songwriting vorzuweisen. Dies hat zur Folge, dass zum Beispiel gern mal ohne jeden nachvollziehbaren Grund das Tempo verschleppt wird. Damit haben die Kanadier vor allem bewirkt, dass aus „Days of Mourning“ eine ziemlich abgehakte Angelegenheit geworden ist, die jeden roten Faden vermissen lässt. Breakdowns sind eben nicht alles, schon gar nicht wenn darüber hinaus auf jede klare Melodieführung verzichtet wurde. Da hilft auch ein für sich genommen sehr gelungenes und stimmungsvoll in Szene gesetztes Instrumental wie „Sleepless“ nicht viel, da dieser Track nicht der wahrscheinlich gewünschte Kontrastpunkt geworden ist, sondern den zerrissenen Eindruck von „Days of Mourning“ nur noch zu unterstreichen scheint. Das haben die Labelmates Iwrestledabearonce vor wenigen Wochen deutlich cleverer und interessanter gelöst, die zwar einen ziemlich wüsten Crossover aus allen möglichen Stilen fahren, das ganze aber spannend und interessant halten. Im Falle von Despised Icon kann das ausgegebene Motto eigentlich nur „Stumpf ist Trumpf“ lauten. Wer genau das sucht, der wird hier fündig.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 16.09.2009